Die Staatsanwaltschaft Mainz wird nicht weiter gegen Richard David Precht und Markus Lanz wegen Volksverhetzung ermitteln. Dies teilte die Leitende Oberstaatsanwältin Andrea Keller dem Nachrichtenportal t-online am Mittwoch mit.
Precht hatte wenige Tage nach dem Massaker der Hamas in seinem Podcast mit Markus Lanz behauptet, dass ihre Religion orthodoxen Juden Arbeit verbieten würde: »Diamantenhandel und ein paar Finanzgeschäfte ausgenommen.« Statt zu widersprechen, stimmte Co-Moderator Markus Lanz zu.
Die Redaktion entfernte die entsprechende Stelle im Podcast später und bedauerte, dass »komplexe Zusammenhänge verkürzt dargestellt« worden seien, »was missverständlich interpretiert werden konnte.«
Israels Botschaft in Deutschland meldete sich kurz nach Erscheinen mit einem Rat an Precht: Wenn man keine Ahnung vom Judentum habe, »sollte man besser nichts darüber sagen, als uralte antisemitische Verschwörungstheorien aufzuwärmen.«
Nach der Aussage im Podcast erstatteten mehrere Personen, unter anderem der jüdische Aktivist Gilbert Kallenborn, Anzeige gegen die beiden Moderatoren und Verantwortliche wegen Volksverhetzung.
Die zuständige Staatsanwaltschaft am Sitz des ZDF in Mainz ist nun zu dem Schluss gekommen, dass Precht nicht wusste, wovon er sprach, und keine feindselige Absicht hatte. Er habe »unbedacht und in Unkenntnis über den jüdischen Glauben« gesprochen. ja