Nach dem öffentlichen Auftritt eines mutmaßlichen Hitler-Imitators auf dem sächsischen Schloss Augustusburg prüft die Chemnitzer Staatsanwaltschaft strafrechtliche Konsequenzen. »Das Material zu dem Fall liegt uns vor«, sagte die Pressesprecherin der Chemnitzer Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart, am Dienstag dem Evangelischen Pressdienst (epd).
Es werde geprüft, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird und ob der Auftritt strafrechtlich relevant ist. Denkbar wäre der Tatbestand des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen oder auch eine Volksverhetzung.
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Ein in den sozialen Netzwerken verbreitetes Video zeigt, wie der Mann mit imitiertem Hitler-Bart und Seitenscheitel in einem Motorradgespann vorgefahren wird. Sein Fahrer trägt einen Helm, der von der Wehrmacht stammen könnte. Dazu einen Mantel, der an uniformierte Nationalsozialisten erinnert.
Auf dem Video ist auch zu sehen, wie das Gespann neben einem Polizeiauto einparkt. Statt einzuschreiten, nimmt der Polizist am Steuer des Wagens die Szene mit seinem Handy auf. Umstehende Zivilpersonen amüsieren sich zum Teil über die Aktion.
Wie die Polizeidirektion Chemnitz mitteilte, ist »bei einem derartigen Auftreten in Verkleidung als Adolf Hitler immer eine genaue Einzelfallprüfung vonnöten«. Aus diesem Grund arbeite die Staatsanwaltschaft Chemnitz an einer »abschließenden juristischen Bewertung«. Hinsichtlich des Beamten, der im Video zu sehen ist, würden dienstrechtliche Konsequenzen geprüft. epd