Terror

Sicherheitskreise über Bombendrohungen: Es soll Unmut gegen Israel schüren

Foto: picture alliance / imageBROKER

Erneut sind am Mittwoch bei verschiedenen Einrichtungen Bombendrohungen eingegangen. Laut den Sicherheitsbehörden konnte schnell Entwarnung gegeben werden. Vielerorts ermittelt inzwischen der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Den Tätern drohen hohe Geldbußen und Haftstrafen.

In Mecklenburg-Vorpommern waren Drohungen per E-Mail vor allem an Schulen verschickt worden, aber auch an Behörden. In keinem Fall sei eine akute Gefahr festgestellt worden, hieß es von der Polizei.

Am Mittwoch wurde außerdem bekannt, dass es auch in Hamburg seit 7. Oktober fünf Bombendrohungen gab. Sie hätten sich gegen eine Behörde, eine Medienanstalt, eine Bildungseinrichtung sowie zwei Wirtschaftsunternehmen gerichtet, sagte ein Polizeisprecher. Und in Stuttgart habe es am Montag und Dienstag mehr Vorfälle gegeben als bislang bekannt gewesen seien. Betroffen waren laut Polizei eine Rundfunkanstalt, ein Polizeirevier und ein Job-Center sowie Schulen.

Seit Freitag werden in ganz Deutschland Bombendrohungen bekannt, besonders im Fokus sind Schulen. Die Urheber sind unbekannt, die Hintergründe unklar. In einigen Fällen wurden in den Schreiben Bezüge zur islamistischen Terrororganisation Hamas sowie zum Gaza-Krieg hergestellt, aber auch der Ukraine-Konflikt war Thema.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die Bombendrohungen »als einen verabscheuungswürdigen Versuch der Einschüchterung« verurteilt. Noch prüften die Ermittler einen Bezug zu der Terrorgruppe Hamas, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch). Hinweise darauf lägen aber vor. »Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, so zeigt sich damit einmal mehr, dass Antisemitismus unsere Gesellschaft als Ganze angreift und seine zerstörerische Kraft sich zwar zuallererst, aber keineswegs ausschließlich gegen Jüdinnen und Juden richtet«, so Klein.

Am Dienstag hatte es aus Sicherheitskreisen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur geheißen, möglicherweise könne es darum gehen, das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung zu schwächen und Unmut gegen Israel zu schüren.

USA

Wer Jude ist, bestimmt nun er

Donald Trump wird immer mehr wie der berühmt-berüchtigte Wiener Bürgermeister Karl Lueger

von Michael Thaidigsmann  17.03.2025 Aktualisiert

In eigener Sache

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

Ein Editorial von JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  17.03.2025 Aktualisiert

Bundestag

Aydan Özoğuz kandidiert nicht mehr

Die SPD-Politikerin habe in der eigenen Fraktion nicht genug Rückhalt, um noch einmal Vizepräsidentin des Parlaments zu werden

 17.03.2025

Leserbriefe

»Es gibt uns, nichtjüdische Deutsche, die trauern und mitfühlen«

Nach der Sonderausgabe zum Schicksal der Familie Bibas haben uns zahlreiche Zuschriften von Lesern erreicht. Eine Auswahl

 17.03.2025

Erfurt

Deutsch-Israelisches Jugendwerk lässt auf sich warten

Thüringen und Israel streben eine enge Partnerschaft auf wissenschaftlichem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet an

 17.03.2025

Interview

»Wir wissen heute, wohin autoritärer Nationalismus führt«

»Vergangenheitsbewältigung« - diesen Begriff mag der Historiker Magnus Brechtken nicht so gern. Stattdessen bevorzugt er »Vergangenheitsaufarbeitung«. Denn, so sagt er, mit Geschichte müsse man sich immer wieder neu auseinandersetzen

von Joachim Heinz  17.03.2025

Pressefreiheit

»taz«-Journalist Nicholas Potter warnt vor »Intifada gegen die Presse«

Viele Medienschaffende hierzulande blieben Nahost-Versammlungen längst fern, weil die Lage für sie zu gefährlich geworden sei. Sie würden dort »beschimpft, angespuckt, getreten, geschlagen«

 17.03.2025

Washington D.C./Sanaa

USA setzen Angriffe gegen Huthi fort

Erst wenn die Huthi keine Schiffe mehr angreifen, wollen die USA ihre heftigen Angriffe einstellen. Doch die vom Iran unterstützte Terrororganisation lenkt nicht ein. Im Gegenteil

 17.03.2025

Analyse

Die Umdeutler

Die AfD will die deutsche Geschichte verfälschen. Künftig kann sie ihr Ziel noch konsequenter verfolgen

von Sebastian Beer  16.03.2025