Meinung

Selbstverständlich für Israel

Dalia Grinfeld Foto: JA

Zwischen Enttäuschung und Erwartung – persönliche Wertvorstellungen und politische Positionen junger Menschen in Israel», so heißt die 4. Jugendstudie, die die Friedrich-Ebert-Stiftung vorgelegt hat. Junge jüdische und arabische Israelis der sogenannten Generation Z wurden gefragt, wie ihr Verhältnis zum Staat ist und was ihre Träume sind.

Während bei jüdischen Jugendlichen in Israel ein politischer Rechtsruck zu vermerken ist, fällt außerdem auf, dass arabische Jugendliche das Erreichen ihrer persönlichen Ziele zum ersten Mal deutlich optimistischer sehen als jüdische.

Generation Z Auch in Deutschland stellt sich die Frage, wie die junge jüdische Generation zu Israel steht. Einrichtungen wie jüdische Jugendzentren oder der Israeltag von ILI haben vielen von uns von Beginn an einen anderen Zugang zu Israel ermöglicht: Wissen, Kultur und auch Empathie wurden hier vermittelt. Israel ist also auch für die jüdisch-deutsche Generation Z kein bloßer Urlaubsort, sondern stellt auch eine spirituelle, religiöse, emotionale und historische Heimat dar. Diese Generation ist definitiv nicht meinungslos, sondern hinterfragt tiefgründig und kritisch politische Geschehnisse.

Zunehmend äußern junge Juden besorgt, dass sie in ihrem Alltag für die Politik Israels verantwortlich gemacht werden. Das führt zum einen dazu, dass die eigene Haltung zu Israel hinterfragt wird und sich dadurch oftmals die eigene Verbundenheit zum jüdischen Staat verstärkt. Zum anderen bedeutet dies auch, dass es eine argumentative Herausforderung gibt, sich der mitschwingenden Kritik zu stellen. Häufig betonen jüdische Studenten und Studentinnen, dass sie sich differenziertere Informationsquellen und Argumentationshilfen zum Thema Israel wünschen.

Trotz vieler Unterschiede gilt: Die junge jüdische Generation in Deutschland ist emotional mit Israel verbunden, sie ist politisch interessiert, kritisch und fordert ihr eigenes deutsch-jüdisches und mit Israel verbundenes Selbstverständnis stets aufs Neue heraus.

Die Autorin ist Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland.

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Innere Sicherheit

Dschihadistisch motivierter Anschlag geplant: Spezialeinsatzkommando nimmt Syrer in Berlin-Neukölln fest 

Nach Informationen der »Bild« soll der Mann ein Ziel in Berlin im Blick gehabt haben

 02.11.2025 Aktualisiert

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

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Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  02.11.2025

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Nach Terror-Skandal beim ZDF: ARD überprüft Mitarbeiter in Gaza

Alle in Gaza tätigen Mitarbeiter hätten versichert, keinerlei Nähe zu Terrororganisationen zu haben, sagt der zuständige Bayerische Rundfunk

 02.11.2025 Aktualisiert

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In Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Sachsen soll erstmals außerhalb Israels ein Bildungszentrum zum Holocaust entstehen. Die Entscheidung soll zügig fallen

 02.11.2025 Aktualisiert

Düsseldorf

Wolfgang Rolshoven mit Josef-Neuberger-Medaille geehrt

Mit der Auszeichnung würdigte die Jüdische Gemeinde Rolshovens jahrzehntelanges Engagement für jüdisches Leben und seinen entschlossenen Einsatz gegen Judenhass

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Nürnberg

»Nie wieder darf Hass die Oberhand gewinnen«

Kongressabgeordnete aus Washington D.C., Touristen aus China und Geschichtsinteressierte aus Franken: Das Interesse an den Nürnberger Prozessen ist 80 Jahre nach dem Start des historischen Justizereignisses ungebrochen

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Ankara

Offene Konfrontation zwischen Erdogan und Merz über Israel und Gaza

Eigentlich wollte der Bundeskanzler bei seinem Antrittsbesuch neue Harmonie in die deutsch-türkischen Beziehungen bringen. Bei einer Pressekonferenz mit mit türkischen Präsidenten kommt es stattdessen zur offenen Konfrontation

von Anne Pollmann, Michael Fischer, Mirjam Schmitt  31.10.2025