Meinung

Schutzbedürftig

Wenn ihr Klub abzusteigen droht, kennen Fußballfans oft kein Halten mehr. So geschehen im Abstiegskampf von Hertha BSC nach dem verlorenen Spiel gegen Nürnberg im vergangenen Jahr. Schlimmeres verhinderte die Polizei. Natürlich. Und selbstverständlich wird dieser Einsatz vom Steuerzahler finanziert. Genau so, wie die Räumung besetzter Häuser oder der Schutz bei Neonazi-Aufmärschen wie jetzt in Dresden. Gefahrenabwehr ist eine Kernaufgabe des Staates. Das sieht die niederländische Polizei offenbar nicht so: Sie hat ihren Dienst für jüdische Einrichtungen quittiert, obwohl auch in unserem Nachbarland der Antisemitismus weit verbreitet ist. Kein staatlicher Schutz für eine bedrohte Minderheit? Das wäre in der Bundesrepublik ein Unding! Am Samstag zum Beispiel werden wieder 6.000 Neonazis in der sächsischen Landeshauptstadt erwartet. Die Dresdner und die anderen jüdischen Gemeinden im Land vertrauen auf die Polizei. Was auch sonst? Das ist schließlich in der Verfassung festgelegt. Der Schutz vor Straftaten, auch solchen, die bei öffentlichen Veranstaltungen begangen werden, ist Teil der staatlichen Verantwortung. Gleichgültig, ob es um ein Fußballspiel oder eine jüdische Gemeinde geht. Darauf muss Verlass sein.

Terror

Italienische Journalistin nach Haft im Iran wieder zu Hause 

Der Fall von Cecilia Sala machte weltweit Schlagzeilen - bis hin zu einem Blitzbesuch von Ministerpräsident Meloni bei Trump. Jetzt ist sie zurück in Rom. Nicht nur die Familie ist erleichtert

von Robert Messer  08.01.2025

Gedenken

»Wer nicht mehr laufen konnte, wurde erbarmungslos abgeknallt«

Die Nazis wollten wegen des Vorrückens der Roten Armee Spuren beseitigen: Sogar noch kurz vor der Befreiung schickten sie KZ-Häftlinge auf Todesmärsche. Heute erinnern entlang der Strecken Mahnmale an die Toten

von Leticia Wittte  08.01.2025

Berlin

Kabinett stimmt Schiedsgericht für NS-Raubgut zu

Eine neue Instanz soll laut Bund das Verfahren zur Rückgabe erleichtern. Die Reform wird von Experten in einem offenen Brief kritisiert

 08.01.2025

München

Zentralrat der Juden kritisiert geplante Veranstaltung des NS-Dokumentationszentrums

Bei einer Lesung am Holocaust-Gedenktag sollte Iris Berben aus einem Werk der Autorin Chaja Polak über Israel und Gaza lesen. Doch nun scheint es einen neuen Termin zu geben

 08.01.2025 Aktualisiert

Meinung

Wo Extremisten keine Gegenwehr fürchten müssen

In Berlin wurde die Alice Salomon Hochschule von Hamas-Sympathisanten besetzt. Erneut setzen weder die Studierendenschaft noch das Präsidium der Terrorverherrlichung etwas entgegen

von Noam Petri  08.01.2025

Meinung

Der Neofaschist Herbert Kickl ist eine Gefahr für Österreich

In der FPÖ jagt ein antisemitischer »Einzelfall« den anderen, ihr Obmann will die liberale Demokratie abschaffen und könnte schon bald Kanzler sein

von Bini Guttmann  08.01.2025

Berlin

Terrorunterstützer besetzen Saal der Alice Salomon Hochschule 

In einer Erklärung stellt sich die Bildungseinrichtung auf die Seite derer, die gegen Israel hetzen. Uni-Präsidentin Bettina Völter spricht von einer »friedlichen« Besetzung – trotz Terrorverherrlichung

von Imanuel Marcus  08.01.2025

Gedenkfeier

Kontroverse um mögliche Verhaftung Netanjahus in Polen

Eine Auschwitz-Überlebende bringt sogar einen Boykott der Gedenkfeier ins Spiel - der polnische Staatssekretär fühlt sich missverstanden

 08.01.2025 Aktualisiert

Israelische Geiseln

»... dann wird im Nahen Osten die Hölle losbrechen«

Wie der designierte US-Präsident Donald Trump auf den Terror der Hamas reagiert

von Jan-Uwe Ronneburger  07.01.2025