Josef Schuster, der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, hat Amnesty International in Zusammenhang mit dem gestern von der Nichtregierungsorganisation veröffentlichten Bericht zu Israel scharf kritisiert.
»Das Leid der Menschen in Gaza ist immens. Sich für ein Ende dieses Leids einzusetzen, ist ein menschliches Anliegen. Die dämonisierende Verurteilung Israels durch Amnesty International sprengt jedoch jeden Rahmen«, erklärte Schuster.
»Die Suggestion, dass die Organisation nun Beweise für einen angeblichen Völkermord anführen kann, ist unverantwortlich«, sagte der Zentralratspräsident. Konsequent werde in der Erklärung von Amnesty International der Terror der Hamas – auch gegen die Bevölkerung in Gaza – relativiert. Zudem benenne Amnesty die Hamas nicht als das, was sie sei, nämlich eine mörderische Terrororganisation.
»Das kommt einer Selbstentlarvung der Terrorrelativierung gleich«, so Schuster. »Das Vorgehen von Amnesty International und die Besessenheit gegenüber Israel stellen keinen Weg zu einer Lösung dar, sondern verschärfen die Situation – auch für Jüdinnen und Juden in Deutschland.«
Zuvor hatte bereits auch der jüdische Dachverband in der Schweiz durch SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner den Israel-Bericht von Amnesty scharf kritisiert. Auch innerhalb der Organisation selbst wurde Kritik laut. Das Amnesty-Büro in Israel wies den Inhalt zurück und gab an, nicht beteiligt gewesen zu sein. im