Der Präsident des Zentralrats der Juden spricht sich nicht für einen eigenen gesetzlichen jüdischen Feiertag aus. Entsprechende Überlegungen sehe er »eher kritisch«, sagte Josef Schuster der Zeitschrift »Herder Korrespondenz«.
Allerdings sei es in Schulen und Universitäten wichtig, »dass auf jüdische - aber auch muslimische - Schüler und Studierende Rücksicht genommen wird«. Er erneuerte seine Forderung, bundeseinheitliche Prüfungen nicht auf jüdische Feiertage zu legen. Denn an bestimmten Tagen gelte für religiöse Jüdinnen und Juden ein Schreibverbot.
Immer wieder regt sich Kritik daran, dass wichtige Prüfungen auf jüdische Feiertage oder den Ruhetag Schabbat fallen. An Hochschulen kann das zum Beispiel dazu führen, dass religiöse Studierende ein Semester wiederholen müssen. Zu dem Thema hatte in der vergangenen Zeit auch das Tikvah Institut Diskussionsveranstaltungen zu jüdischer Feiertagspraxis und juristischen Perspektiven in mehreren Städten organisiert.
Auf so einer Veranstaltung im vergangenen Jahr in Düsseldorf war bekanntgegeben worden, dass von 2024 bis 2030 das zweite Staatsexamen in Medizin bundesweit nicht mehr auf einen jüdischen Feiertag fallen werde. kna