Berlin

Samidoun klagt gegen Verbot durch Bundesinnenministerium

Eine von Samidoun organisierte, israelfeindliche Demonstration in Neukölln, am 15. Mai 2021 Foto: Imanuel Marcus

Der israelfeindliche und mit der Terrororganisation PFLP verbundene Verein Samidoun klagt vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen das von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gegen die Gruppe verhängte Vereinsverbot. Das teilte eine Sprecherin des Ministeriums am Donnerstag in Berlin auf Anfrage mit. Nach Angaben des Gerichts in Leipzig wurde die Klage von zwei Privatpersonen eingereicht. Es sei noch nicht absehbar, wann in dem Verfahren mit einer Entscheidung gerechnet werden kann.

Faeser hatte am 2. November ein Betätigungsverbot für die Hamas und ein Vereinsverbot für den deutschen Ableger von Samidoun ausgesprochen. Angekündigt worden waren die Verbote bereits kurz nach den Massakern der Hamas in Israel vom 7. Oktober von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), wohl um ein politisches Signal zu senden. Samidoun befürworte Gewaltanwendung als Mittel zur Durchsetzung politischer Ansichten und unterstütze Vereinigungen, die Anschläge androhten, hieß es damals seitens des Bundesinnenministeriums.

Freude über den Terrorangriff

Die Sicherheitsbehörden hatten den deutschen Ableger der Vereinigung »Samidoun - Palestinian Solidarity Network« schon länger im Blick gehabt. Öffentlich aufgefallen waren seine Anhänger, als sie nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober im Berliner Stadtteil Neukölln Süßigkeiten auf der Straße verteilt hatten, als Ausdruck der Freude über den Terrorangriff.

Durchsuchungen zur Sicherung möglicher Beweismittel zur Durchsetzung eines Vereinsverbots finden normalerweise zeitgleich mit der Veröffentlichung einer Verbotsverfügung statt. In diesem Fall lief es anders. Bei mutmaßlichen Anhängern von Hamas und Samidoun gab es erst drei Wochen nach dem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag angekündigten Verbot der beiden Gruppierungen Razzien. dpa/ja

Hessen

Friedenspreis für von Hamas ermordete Friedensaktivistin Silver

Laudator im Hessischen Landtag ist der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert

von Matthias Jöran Berntsen  28.06.2024

Berlin

»Homos sagen Ja zu Israel«

Die East Pride-Parade zeigt in diesem Jahr Solidarität mit dem jüdischen Staat

 28.06.2024

Berlin

Bund soll Aufarbeitung von »Euthanasie«-Morden unterstützen

SPD, Union, die Grünen und die FDP fordern eine Konservierung von Patientenakten

 28.06.2024

Gastbeitrag

Kunsthaus Zürich muss Herkunft von NS-Raubkunst erforschen

Der Bericht zur Sammlung Bührle ist eine Ansage, so Jonathan Kreutner

von Jonathan Kreutner  28.06.2024

USA

»Katastrophe« - Biden versagt bei TV-Duell gegen Trump

Der US-Präsident verlor den Faden und war oft nicht zu verstehen

von Christian Fahrenbach, Christiane Jacke, Julia Naue  28.06.2024

Bern

Schweizer Bundesrat warnt vor Terror

Die Kriege in Gaza und in der Ukraine radikalisieren Islamisten

von Nicole Dreyfus  28.06.2024

Ort der Erinnerung

Kabinett beschließt Entwurf für Deutsch-Polnisches Haus

Über einen möglichen Standort in der Hauptstadt spricht Kulturstaatsministerin Roth mit dem Land Berlin

 27.06.2024

Meinung

Die Verantwortung der Öffentlich-Rechtlichen

Der ÖRR sollte nicht die Existenzberechtigung von Juden und Israel canceln

von Jacques Abramowicz  27.06.2024

Umfrage

Wie stehen Parlamentarier in ganz Europa zu Israel?

ELNET präsentiert Ergebnisse einer Umfrage unter Parlamentariern aus europäischen Nationen und deutschen Landtagen

 27.06.2024