Justiz

Sachsenhausen-Prozess verzögert sich abermals

Der Prozess findet in Brandenburg an der Havel statt. Foto: picture alliance/dpa

Der NS-Prozess gegen einen früheren Wachmann des KZ Sachsenhausen verzögert sich weiter. Als Begründung dafür gab das Landgericht Neuruppin am Dienstag eine Erkrankung des 101-jährigen Angeklagten an. Aus diesem Grund waren bereits die Verhandlungstermine am 7. und 8. April abgesagt worden.

Landgericht Nunmehr wurden auch die Verhandlungstermine in dieser und in der kommenden Woche abgesagt, konkret der 28. und 29. April sowie der 5. und 6. Mai, wie das Landgericht Neuruppin mitteilte. Der Prozess findet aus logistischen Gründen in Brandenburg an der Havel statt.

Die Staatsanwaltschaft wirft Josef S. Beihilfe zum grausamen und heimtückischen Mord in mehr als 3.500 Fällen vor (AZ: 11 Ks 4/21).

Der Angeklagte war den Ermittlungen zufolge in der Zeit zwischen dem 23. Oktober 1941 und dem 18. Februar 1945 SS-Wachmann in Sachsenhausen. Der in Litauen geborene Baltendeutsche, der nach dem Krieg in der DDR lebte, bestreitet dies. Im KZ Sachsenhausen waren zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert.

Zehntausende Häftlinge wurden ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben. epd

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