Die Melde- und Beratungsstelle Antisemitismus Sachsen soll im neuen Jahr in Dresden an den Start gehen. Sie sei für den Schutz und die Unterstützung von Opfern und im Kampf gegen Antisemitismus enorm wichtig, erklärte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) am Dienstag in der sächsischen Landeshauptstadt. Dabei sei Antisemitismus nicht nur eine Gefahr für jüdische Mitbürger, sondern bedrohe auch das demokratische und friedliche Zusammenleben.
Träger der Melde- und der Beratungsstelle sei der Verein »Ofek - Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung«, hieß es weiter. Die Meldestelle werde in enger Abstimmung mit dem Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) arbeiten.
Nach einer mehrmonatigen Aufbauphase solle »die Erreichbarkeit der beiden Projekte in ganz Sachsen ermöglicht werden«, hieß es weiter.
Der Aufbau finde in enger Abstimmung mit dem Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden und dem Beauftragten der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben, Thomas Feist, statt. Eine Auftaktveranstaltung ist für März 2022 geplant.
Ofek-Leiterin Marina Chernivsky betonte, antisemitische Vorfälle müssten nicht stillschweigend hingenommen werden. Die Einrichtung der Melde- und Beratungsstelle Antisemitismus geht den Angaben zufolge auf eine entsprechende Vereinbarung im sächsischen Koalitionsvertrag zurück. epd