Israel

Retter zu Massaker in Israel: »Es waren Lkws voller Leichen«

Allein im Kibbutz Be’eri ermordeten die palästinensischen Terroristen über 100 Menschen. Foto: copyright (c) Flash90 2023

Ein Rettungshelfer in Israel hat nach dem Massaker von Hamas-Terroristen von unvorstellbaren Szenen vor Ort berichtet. »Wir dachten, wir wären stark, wir dachten, wir hätten alles gesehen, aber wurden vom Gegenteil überzeugt«, sagt Avigdor Stern der Deutschen Presse-Agentur. Der 39-Jährige ist einer von Hunderten Freiwilligen des Rettungsdienst Zaka, die seit Tagen im Grenzgebiet zum Gazastreifen helfen, die Toten vollständig zu bergen, um ihnen die letzte Ehre zu erweisen.

Er sei in der Synagoge gewesen, als er von dem schlimmsten Blutbad der israelischen Geschichte hörte. Eigentlich wollte er Simchat Tora (Freude der Tora) feiern. »Aber wir konnten nicht tanzen, wir haben nur geweint«, sagt er. Nach dem Feiertag seien er und seine Kollegen in die Dörfer im Grenzgebiet gefahren und hätten eine kilometerweite Verwüstung vorgefunden. »In diesem Moment hat sich unser Leben für immer verändert«, sagt Stern, der als Rabbiner für mehrere Jahre in Konstanz am Bodensee lebte.

Frauen, Männer, Kinder, Babys

»So eine Masse an Leichen, eine Leiche und noch eine Leiche und noch eine Leiche«, erzählt Stern. Es seien so viele gewesen, dass die Leichentüten nicht ausgereicht hätten. Sie mussten aus ganz Israel angefragt werden. »Es waren Lkws voller Leichen«, beschreibt Stern die Szenen vor Ort.

Er und seine Kollegen hätten schon viel gesehen - Opfer von Tsunamis, Erdbeben, Unfällen, Anschlägen, aber diese Dimension war eine, mit der niemand gerechnet habe. »Frauen, Männer, Kinder, Babys, ich kann das gar nicht erklären«, sagt der Zaka-Helfer und zeigt ein Foto mit einem kleinen Leichensack. Darauf geschrieben steht »Baby«.

Im jüdischen Glauben muss jeder Teil eines Körpers beerdigt werden, erklärt Stern. Damit werde dem Menschen die letzte Ehre erwiesen. Dies sei die Aufgabe von Zaka. »Wir wussten, wir können nicht aufhören, wir wussten, wir müssen das jetzt machen.« dpa

Washington D.C.

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