Schikanen bei Behörden, Mobbing und Diskriminierung in der Schule, angedrohte Gewalt auf der Straße: In Berlin ist 2024 eine Rekordzahl an Fällen von Hass auf Sinti und Roma gemeldet worden. Insgesamt waren es 247 Vorfälle, mehr als je zuvor seit Beginn der Erfassung im Jahr 2014, wie die Dokumentationsstelle Antiziganismus am Dienstag mitteilte. In den Vorjahren waren bereits jeweils mehr als 200 Fälle gemeldet worden.
Die meisten Vorfälle ereigneten sich den Angaben zufolge im vergangenen Jahr bei Behörden (49), im Bildungsbereich (47) und in der Öffentlichkeit (45). Die Dokumentationsstelle geht davon aus, dass es viel mehr als die gemeldeten Fälle gebe, weil die Hemmschwelle, sich zu melden, hoch sei.
»Wir erleben zurzeit eine politische Lage, in der rechtsradikale Einstellungen der politischen Mitte offen kommuniziert und gelebt werden«, sagte die Leiterin der Berliner Dokumentationsstelle, Violeta Balog. Das spiegele sich in den Fallzahlen wider. In die aktuelle Statistik wurden erstmals auch rassistisch geprägte politische Debatten aufgenommen. Ihre Zahl lag 2024 demnach bei neun. kna