Bald soll es Rechtssicherheit für religiös motivierte Beschneidungen geben. Das ist der Wille der Teilnehmer eines Expertentreffens im Bundesjustizministerium, das am Dienstag in Berlin stattgefunden hat.
An dem ganztägigen Gespräch nahmen vom Zentralrat der Juden in Deutschland Generalsekretär Stephan J. Kramer und als Vertreter der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Rabbiner Henry G. Brandt teil. Auch Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und Vertreter der muslimischen Verbände waren zu dem Treffen gekommen.
gesetz Nach Informationen der Jüdischen Allgemeinen wurde verabredet, dass im Bundesjustizministerium bald eine Regelung formuliert werden wird, die ins Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) aufgenommen werden soll. Sie wird sich nicht nur auf religiös motivierte Beschneidungen, sondern auf jede nicht medizinisch indizierte Zirkumzision beziehen.
Diese Regelung schafft dann auch für Beschneidungen minderjähriger Jungen Rechtssicherheit, die Eltern aus prophylaktischen oder hygienischen Gründen vornehmen lassen wollen.
Durch die Verwendung des Fachterminus Zirkumzision ist zudem ausgeschlossen, dass, wie teilweise befürchtet, auch Genitalverstümmelungen bei Mädchen legalisiert würden.
Lesen Sie mehr dazu in der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen.