Sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Frankreich sind Ermittler und Gerichte mit der Verhinderung von Gewaltverbrechen mit antisemitischem Hintergrund beschäftigt. In beiden Ländern planten Rechtsextremisten erneut Anschläge auf jüdische Ziele.
Vier Verdächtige stehen seit Montag in Paris vor Gericht. Die jungen Männer sollen Teil einer Gruppe mit dem an Hitlers Waffen-SS angelehnten Namen »Operation Waffenkraft« gewesen sein. Sie planten Anschläge auf die Hauptquartiere der Organisation Ligue Internationale Contre le Racisme et l’Antisémitisme (LICRA) sowie des Conseil Représentatif des Institutions Juives de France (CRIF). Wie französische Medien berichteten, diskutierte die Gruppe auch Attacken auf Moscheen.
Freiwilliger Polizist Als die Mitglieder 2018 und 2019 verhaftet wurden, war einer der Extremisten minderjährig. Der Anführer der Gruppe, Alexandre Gilet, war zum Zeitpunkt seiner Festnahme freiwilliger Polizist im Département de l’Isère. Einer seiner mutmaßlichen Komplizen sagte später aus, Gilet habe »etwas schlimmeres als Bataclan« machen wollen.
Bei einem islamistischen Terroranschlag auf das Theater dieses Namens und anderer Ziele in Paris im Jahr 2015 wurden 130 Menschen ermordet und viele verletzt worden.
In Gilets Wohnung hatte die Polizei gefährliche Waffen gefunden, darunter Kalaschnikow-Sturmgewehre. Auch ein Labor wurde ausgehoben, in dem er offenbar Bomben herstellen wollte. Gilet hatte bereits Material bestellt, das dafür hätte genutzt werden können.
Über diese Bestellung waren er und die anderen Gruppenmitglieder aufgeflogen. Der Prozess gegen die einsitzenden Verdächtigen, die inzwischen zwischen 22 und 28 Jahre alt sind, soll bis zum 30. Juni andauern. Hohe Haftstrafen sind wahrscheinlich.
Der Staatsanwalt Olivier Dabin wurde mit den Worten zitiert, Massenmorde stellten eine neue und wachsende Gefahr dar. Diese sei »aus englischsprachigen Ländern« nach Frankreich importiert worden.
Nazi-Fahne Unterdessen hat das FBI in den USA einen Mann verhaftet, der einen Anschlag auf die Shaarey Zedek Synagoge in East Lansing im Bundesstaat Michigan geplant haben soll. In seinem Zuhause wurde eine »rot-weiße Nazi-Fahne« konfisziert sowie mehrere geladene Handfeuerwaffen.
In geheimen Chatnachrichten auf Instagram soll der 19-Jährige über seine Pläne für Anschläge geschrieben haben. Ermittler fanden in seinem Telefon Notizen, in denen von der Shaarey Zedek Synagoge und Bombenbaumaterial die Rede war.
Die Verhaftung des Verdächtigen erfolgte nur einen Tag nachdem der Schuldspruch für einen Angeklagten erging, der im Jahr 2018 elf Menschen in der Tree of Life Synagoge in Pittsburgh ermordete. ja