Hamburg

Prozess gegen früheren SS-Wachmann fortgesetzt

Bruno D. zu Prozessbeginn im Oktober 2019 Foto: dpa

Der Prozess gegen den früheren SS-Wachmann Bruno D. ist am Dienstag trotz der Corona-Pandemie vor dem Landgericht Hamburg fortgesetzt worden.

Wegen der eingeschränkten Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten bestehe ein besonderes Interesse daran, die Hauptverhandlung auch in der aktuellen Situation terminlich nicht weiter zu strecken als unbedingt erforderlich, hieß es.

STUTTHOF Dem 93-Jährigen wird Beihilfe zum Mord in mehr als 5230 Fällen vorgeworfen. Er war als 17-Jähriger zwischen August 1944 und April 1945 im NS-Konzentrationslager Stutthof, rund 35 Kilometer von Danzig entfernt, als Wachmann tätig.

Das KZ Stutthof war das erste, das außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches auf besetztem Gebiet errichtet wurde. Das Lager war während der gesamten Kriegszeit in Betrieb. Von September 1939 bis Mai 1945 wurden in Stutthof mehr als 63.000 Menschen ermordet; rund 28.000 von ihnen waren Juden.

Mit Rücksicht auf den Angeklagten Bruno D. und die übrigen Verfahrensbeteiligten wurden bei dem Strafprozess in Hamburg erneut besondere Schutzvorkehrungen gegen Covid-19 getroffen.

Der Angeklagte wurde auf dem Weg ins Gericht und zurück von medizinisch geschultem Personal mit Schutzausrüstung begleitet und vollständig abgeschirmt.

Für die Prozessbeteiligten wurde vom Gericht ein »Selbstleseverfahren« bezüglich weiterer Unterlagen angeordnet. Die Befragung eines Sachverständigen wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Nach etwa einer Stunde war die Verhandlung vorbei.

ABSTANDSREGELN Der Angeklagte wurde auf dem Weg ins Gericht und zurück von medizinisch geschultem Personal mit Schutzausrüstung begleitet und vollständig abgeschirmt.

Auch für das Transportfahrzeug und innerhalb des Gerichtsgebäudes wurden besondere Hygienevorkehrungen und Abstandsregeln getroffen. Innerhalb des Sitzungssaals war die Sitzordnung so angepasst, dass alle Anwesenden voneinander ausreichend Abstand halten konnten. Nächster Prozesstermin ist der 23. April.  epd/ja

 

Weimar

Erneut Stolpersteine beschmiert

Bereits im Februar waren in der Stadt Stolpersteine beschmiert worden

 10.03.2025

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

von Philipp Peyman Engel  10.03.2025 Aktualisiert

München

Syrer randalieren vor Jüdischem Museum und spucken auf Fotos von Hamas-Geiseln

Einer der Täter trat einen Wachmann und zückte ein Messer. Erst als die Polizei zu schießen drohte, ließ er sich festnehmen

 09.03.2025

London

Israelfeindlicher Aktivist klettert auf Turm von Big Ben - Festnahme nach 16 Stunden

Der Mann lud Videos von der Aktion auf einem Instagram-Account hoch

 09.03.2025

Iran

Ajatollah Chamenei erteilt Donald Trumps Angebot für Atom-Deal eine Absage

Das Atom-Abkommen läuft im Herbst aus, doch das Regime will nicht mit »rüpelhaften Persönlichkeiten« verhandeln

 09.03.2025

Judenhass auf dem Campus

Trump streicht Columbia University Zuschüsse in Millionenhöhe

Im vergangenen Sommer wurde die Elite-Uni von israelfeindlichen Aktivisten besetzt, die jüdische Studenten beschimpften und attackierten

 08.03.2025

Medien-Skandal

BBC zeigt Doku mit Kindern von Hamas-Terroristen

Der Film sollte auf das Leid von Kindern im Gazastreifen aufmerksam machen, doch er weist schwere handwerkliche Mängel auf

von Nils Kottmann  07.03.2025

Charlotte Knobloch

»Das Vertrauen in Politik und Museen ist erschüttert«

In die Debatte um den Umgang Bayerns mit NS-Raubkunst hat die 92-jährige Präsidentin der IKG München klare Worte gefunden

 07.03.2025

Würdigung

»Verbunden mit der wieder wachsenden jüdischen Gemeinschaft«

Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, dankt dem verstorbenen Bernhard Vogel für seinen jahrelangen Einsatz für das jüdische Leben in Deutschland

von Reinhard Schramm  07.03.2025