Zentralrat / Auschwitz Komitee

Preisgabe von Brunner-Akten gefordert

Vor dem Prozess zur Einsicht in die Geheimdienstakten des NS-Verbrechers Alois Brunner am Mittwoch in Leipzig haben der Zentralrat der Juden und das Internationale Auschwitz Komitee die Freigabe der Dokumente gefordert.

Zentralratspräsident Josef Schuster fordert: »Es ist höchste Zeit, dass die Akte des NS-Verbrechers Alois Brunner der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird und sie erfährt, was den Behörden über den Massenmörder bekannt war. Es darf nicht sein, dass die Unterlagen zu Alois Brunner weiterhin unter Verschluss gehalten werden und das Ende der Aktensperre immer weiter hinausgezögert werden kann. Dass die Öffentlichkeit auch heute, fast 75 Jahre nach Kriegsende, noch darüber im Dunkeln gelassen wird, was die Behörden über den SS-Mann wussten, ist skandalös.«

Einsicht Dass das Bundesamt für Verfassungsschutz seit Jahren versuche, die durch einen Journalisten begehrte Einsicht zu verwehren, sei für Auschwitz-Überlebende ein skandalöser Vorgang, betonte das Auschwitz Komitee. Dieser werfe kein gutes Licht auf Deutschland, erklärte das Komitee am Dienstag in Berlin.

»Es wäre fatal, wenn der Eindruck bestehen bliebe, dass das Vertuschen und Verdrängen der Nazizeit und ihrer Verbrecher bis in die heutigen Tage fortgesetzt werden kann«, sagte der Exekutiv Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner.

Öffentlichkeit Man hoffe daher, dass das Bundesverwaltungsgericht »dieses würdelose Taktieren des Verfassungsschutzes beendet und die Akten zu Alois Brunner dorthin befördert, wohin sie gehören: In die Hände der Öffentlichkeit«, fügte er hinzu.

Brunner (geboren 1912, genaues Todesjahr unbekannt) war demnach einer der wichtigsten Mitarbeiter des SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann, der maßgeblich die systematische Deportation der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten organisierte.

Damaskus Während Eichmann 1962 in Israel hingerichtet wurde, setzte sich Brunner nach seiner Enttarnung 1954 laut Komitee nach Damaskus ab.

Der Journalist bemüht sich den Angaben nach seit Jahren um Einsicht in die Akten Brunners beim Bundesamt für Verfassungsschutz. Er wolle unter anderem in Erfahrung bringen, warum sich dieser sich Zeit seines Lebens einer Verhaftung und einem Prozess entziehen konnte, hieß es. dpa/ja

Deutschland

Außenministerin Baerbock schließt alle iranischen Generalkonsulate

Die Bundesregierung reagiert damit auf die Hinrichtung von Djamshid Sharmahd

 31.10.2024

Australien

Thom Yorke stellt Störer zu Rede

Der Konzertteilnehmer hatte den Sänger aufgefordert, sich zum Gaza-Krieg zu positionieren

 31.10.2024

Düsseldorf

Überraschender Wechsel: Löhrmann wird Beauftragte gegen Antisemitismus

Sie folgt auf Ex-Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger, die im November 2018 als erste Antisemitismusbeauftragte von NRW ihr Amt antrat

von Andreas Otto  31.10.2024

Zeitz

Herausgerissene Stolpersteine werden Ende November ersetzt

Am 7. Oktober wurden sämtliche Stolpersteine in der sachsen-anhaltinischen Stadt herausgerissen und gestohlen

 31.10.2024

Meinung

Können Juden noch SPD wählen?

Nach dem antizionistischen Post von Aydan Özoğuz fordert David Rosenberg seine Partei auf, klare Konsequenzen zu ziehen

 30.10.2024

Libanon

Hisbollah-Chef angeblich offen für Kriegsende

Naim Kassim sei unter den richtigen Bedingungen bereit für Frieden. Welche das sind, verrät er nicht

 30.10.2024

Berlin

Israelsolidarische Kneipe »Bajszel« attackiert

Zum wiederholten Mal gab es einen mutmaßlich antisemitischen Anschlag auf die Neuköllner Kulturkneipe

von Ralf Balke  30.10.2024

Libanon

Acht UN-Soldaten bei Raketenbeschuss leicht verletzt

Die UN schreiben den Angriff der Hisbollah zu

 29.10.2024

Berlin

Studentin für israelfeindliche Flugblätter verurteilt

Die Studentin wurde zudem des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte für schuldig gesprochen

 29.10.2024