Außenminister Heiko Maas (SPD, 53) und der Künstler Anselm Kiefer (74) erhalten in diesem Jahr den »Preis für Verständigung und Toleranz« des Jüdischen Museums Berlin. Die Auszeichnung wird am 16. November übergeben, wie das Museum am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die Lobreden halten die Publizistin Carolin Emcke und der Autor, Filmemacher und Jurist Alexander Kluge.
Seit 2002 werden mit dem Preis Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft geehrt, »die sich auf herausragende Weise um die Förderung der Menschenwürde, der Völkerverständigung, der Integration von Minderheiten und des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen und Kulturen verdient gemacht haben«.
rechtspopulismus Maas habe sich als Politiker und Minister fortwährend für ein vereintes Europa ausgesprochen, hieß es zur Begründung für die Vergabe des Preises. Gelobt werden seine »klaren Worte im Kampf gegen den erstarkenden Rechtspopulismus« sowie sein Engagement gegen Judenhass und für jüdisches Leben in Deutschland.
Der Künstler Anselm Kiefer wird für seine »monumentalen Arbeiten« geehrt, mit denen er bereits 1969 das Schweigen der Deutschen über den Nationalsozialismus und die Schuld am Holocaust gebrochen habe. Mit seinen Werken habe er nicht nur die Kunstwelt begeistert, »sondern auch die jüdische Kultur als festen Bestandteil der deutschen Gesellschaft ins kollektive Gedächtnis zurückgeholt«, urteilte die Jury.
Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen die früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Johannes Rau und Joachim Gauck, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie die Schauspielerin Iris Berben und der Unternehmer Hasso Plattner. kna