Ein Polizeibeamter in Köln soll eine antisemitische Botschaft verbreitet haben – und könnte deshalb seinen Job verlieren. Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob sagte dem »Kölner Stadt-Anzeiger« vom Freitag: »Als ich davon erfahren habe, habe ich sofort ein förmliches Disziplinarverfahren mit dem Ziel der Entlassung eingeleitet.«
Bislang ist der Mann noch nicht suspendiert, Polizeipräsident Jacob hat die Freistellung des Bezirksdienstbeamten aber beantragt. Die Polizei Köln dulde keinen Rassismus in ihren Reihen, betonte Jacob.
Null-Toleranz Das nordrhein-westfälische Innenministerium bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Vorgang auf Anfrage. Es gebe »Null-Toleranz bei antisemitischen Umtrieben«, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag.
Bei der Botschaft handele es sich um ein über den Messenger-Dienst WhatsApp verschicktes Bild, das Adolf Hitler zeige und den Spruch enthalte: »Was ist der Unterschied zwischen dem Nikolaus und einem Juden? Die Schornsteinrichtung«, berichtete die Zeitung – eine Anspielung auf den organisierten Massenmord der Juden in Konzentrationslagern sowie die Verbrennung der Ermordeten in Krematorien.
Ruf »Die Verbreitung solcher volksverhetzender Bilder ist für mich völlig inakzeptabel und schädigt den guten Ruf der Polizei Köln«, sagte Polizeipräsident Jacob. Die Botschaft sei im Rahmen anderer Ermittlungen gegen den Beamten zufällig entdeckt worden, berichtete die Zeitung.
Nähere Einzelheiten zu dem Mann würden aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht genannt. Aus Gründen der Neutralität übernahm das Polizeipräsidium Bonn die weiteren Ermittlungen, auch die Staatsanwaltschaft Köln wurde eingeschaltet. dpa/epd