An der Humboldt-Universität Berlin haben sich Dutzende Menschen zu israelfeindlichen Protesten versammelt. Etwa 90 Menschen, viele mit Palästinensertüchern, demonstrierten am Freitagmittag im Innenhof des Campus Mitte bei einem nicht angemeldeten Sit-in, teilte die Polizei mit.
Weitere Unterstützer befanden sich vor dem Gebäude, insgesamt seien es etwa 150 Menschen. Viele der überwiegend jungen Leute trugen Palästinensertücher.
Nachdem die Studenten die verbotene Parole »From the river to the sea, Palestine will be free« skandierten, begann die Polizei die Blockade zu räumen, wie der »Tagesspiegel«-Reporter Julius Geiler berichtet. Die Parole ist in Berlin verboten, weil damit die Vernichtung Israels gefordert wird.
Auch die Präsidentin der Universität, Julia von Blumenthal, war vor Ort und im Gespräch mit den Protestierenden. »Wenn Unrecht zu Recht wird wird Widerstand zur Pflicht«, war auf einem Schild zu lesen, auf einem anderen »From the Spree to Overseas the people will rise in solidarity« (Deutsch etwa: »Von der Spree bis Übersee werden die Menschen sich solidarisieren«). »Viva Palästina« und Aufrufe zu einer neuen »Intifada« sowie die Verbreitung der Fake News, Israel würde in Gaza einen Völkermord begehen, waren vor Ort zu hören.
In den USA gibt es seit Wochen israelfeindliche bis antisemitische Proteste. Demonstranten wollen dort gegen den Krieg im Gazastreifen protestieren, sympathisieren aber offen mit den Terroristen der Hamas und hindern jüdische Studenten, am Unterricht teilzunehmen. dpa/ja