Deutsche politische Stiftungen stehen angesichts des Angriffs der palästinensischen Hamas auf Israel im arabischen Raum vor großen Herausforderungen. »In einigen Einsatzländern wird die deutsche Positionierung äußerst kritisch zur Kenntnis genommen«, erklärte die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung auf Anfrage der Zeitungen der Mediengruppe Bayern.
»Uns und unsere lokalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichen über soziale Medien Vorwürfe wegen unserer eindeutigen Solidarität mit Israel.« Direkte Anfeindungen aus dem Partnerumfeld konnten bisher allerdings nicht beobachtet werden.
»Bisher sind keine Partner der Stiftung in der Region abgesprungen, allerdings haben einige Partner Veranstaltungen abgesagt mit Verweis auf die politische Situation«, so die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung. »Allerdings haben wir schon ziemliche Kritik beziehungsweise Nachfragen erhalten, warum wir so einseitig die Hamas verurteilen und nicht ebenso deutlich zu den zivilen Opfern in Gaza kommunizieren.«
Deutsche Solidarisierung
Kündigungen aufgrund der aktuellen Lage seien keine bekannt. »Wir kommentieren nicht die Meinungen unserer Mitarbeiter, aber natürlich nehmen wir wahr, dass in den meisten arabischen Gesellschaften die deutsche Solidarisierung negativ gesehen wird.«
Laut der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung kamen die Projekte in Israel und den Palästinensischen Gebieten aufgrund des Krieges und seiner Konsequenzen fast vollständig zum Stillstand.
Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung und die Grünen-nahe Böll-Stiftung hielten sich auf Anfrage bedeckt und verwiesen auf die »volatile Lage«.
Die aus staatlichen Mitteln finanzierten Stiftungen unterhalten Büros in Israel, den Palästinensischen Gebieten und an verschiedenen Standorten in der arabischen Welt. kna