Im Prozess gegen die notorische Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck in Hamburg werden am Mittwoch die Plädoyers erwartet. Auch ein Urteil könnte an dem Tag bereits fallen. Die in rechtsextremen Kreisen populäre 95-Jährige war 2015 vom Amtsgericht zu zehn Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden.
Dagegen hatte die Seniorin Berufung eingelegt. Zu dem Prozess kam es erst neun Jahre später. Vor dem Landgericht wirft die Staatsanwaltschaft der in Nordrhein-Westfalen wohnenden Frau Volksverhetzung in zwei Fällen vor.
Haverbeck sagte laut Anklage am 21. April 2015 am Rande des Lüneburger Prozesses gegen den früheren SS-Mann Oskar Gröning vor Journalisten, Auschwitz sei kein Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager gewesen. In einem Fernsehinterview des NDR-Magazins »Panorama« verneinte sie zudem, dass es dort eine Massenvernichtung von Menschen gab.
Seit Jahren müssen sich immer wieder Strafgerichte mit den Äußerungen Haverbecks befassen. 2004 wurde sie erstmals verurteilt und erhielt eine Geldstrafe. Zuletzt ergingen Strafen ohne Bewährung. Haverbeck saß wegen Holocaust-Leugnung auch bereits mehr als zwei Jahre im Gefängnis in Bielefeld. dpa