Eine von der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano gestartete Petition »8. Mai zum Feiertag machen!« hat am Donnerstag den Bundestag erreicht. Die bislang rund 98.000 Unterschriften wurden von den Bundestagsvizepräsidentinnen Claudia Roth (Grüne), Petra Pau (Linke), dem Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) sowie den Bundestagsabgeordneten Canan Bayram (Grüne) und Cansel Kiziltepe (SPD) entgegen genommen.
Die Petition hatte Bejarano gemeinsam mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) gestartet. Die 95-Jährige lebt in Hamburg und war bei der Übergabe der Petition am Donnerstag in Berlin selbst nicht dabei.
In der Petition fordert die Holocaust-Überlebende den 8. Mai zum bundesweiten Feiertag zu machen. Das sei überfällig seit sieben Jahrzehnten. »Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes«, so die 95-jährige Bejarano.
Eine weitere Petition des Bündnisses »Die Vielen« auf der Petitionsplattform von Campact sammelte über 11.000 Unterschriften für das gleiche Anliegen. Insgesamt wurden am Donnerstag deshalb knapp 110.000 Unterstützerunterschriften an den Bundestag übergeben.
Nur in Berlin ist in diesem Jahr der 8. Mai ein einmaliger Feiertag wegen des 75. Jahrestages des Kriegsendes.
Die 1924 in Saarlouis geborene Esther Bejarano überlebte als Mitglied des »Mädchenorchesters« das deutsche Vernichtungslager Auschwitz und konnte vor 75 Jahren auf dem Todesmarsch der Häftlinge des KZ-Ravensbrück der SS entkommen. epd