Ein im Juli eingerichtetes Pentagon-Büro für die Nachverfolgung von Ufo-Sichtungen hat nach eigenen Angaben alle Hände voll zu tun. »Mehrere Hundert« Mitteilungen über unidentifizierte Flugobjekte seien eingegangen, doch Belege für außerirdisches Leben gebe es bisher nicht, gab die Führung des sogenannten All-domain Anomaly Resolution Office (AARO) nun bekannt.
Das Büro wurde nicht nur geschaffen, um Ufos am Himmel nachzuspüren, sondern auch mysteriösen Phänomenen unter Wasser oder im Weltraum - oder möglichen Objekten, die sich von einer Sphäre in die nächste bewegen können.
Geschaffen wurde AARO, nachdem Piloten der US-Streitkräfte in einem Zeitraum von mehr als einem Jahr gehäuft mutmaßliche Ufos gesichtet hatten und das Thema für Aufsehen gesorgt hatte. Mitunter scheuten sie sich aber aus Sorge vor Stigmatisierung, die Phänomene zu melden.
Im Juni 2021 berichtete das Büro der US-Geheimdienstkoordinatorin, dass es zwischen 2004 und 2021 144 solcher Sichtungen gegeben habe, von denen 80 von mehreren Sensoren erfasst worden seien. Seitdem haben »wir viele weitere Meldungen« erhalten, teilte AARO-Direktor Sean Kirkpatrick mit. Sein Büro wurde nicht nur geschaffen, um der Frage nachzugehen, ob es Aliens gibt, sondern auch wegen möglicher Sicherheitsrisiken, die die zahlreichen Ufo-Sichtungen durch Militäranlagen und Kampfflugzeuge darstellen.
Im Mai hielt der Kongress zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren eine Anhörung zu »nicht identifizierten Luftphänomenen« (UAP) ab, wie das Pentagon Ufos nennt. Mehrere Kongressmitglieder und Pentagonvertreter erklärten damals, es gebe keine Hinweise auf einen außerirdischen Ursprung gesichteter Ufos.
Doch äußerten sie die Sorge, dass unbekannte Objekte, die womöglich von China, Russland oder anderen potenziellen Feinden in die Luft geschickt würden, ein mögliches Sicherheitsrisiko bergen könnten. Von futuristischen Tarnkappen-Bombern über Kampfjets und Drohnen bis hin zu Hyperschallwaffen gibt es viel hochmoderne Technologie von USA und China, die leicht mit Ufos verwechseln werden könnte.
Kirkpatrick erklärte, sein Büro bemühe sich, in Absprache mit dem Pentagon und US-Geheimdiensten die Signaturen solcher amerikanischen Flugzeuge oder Drohnen zu bekommen, um sie schon früh identifizieren zu können. ap