Nahost

Palästinensische Intellektuelle distanzieren sich von Abbas’ antisemitischen Aussagen

Mahmud Abbas bei seinem offiziellen Besuch in der Türkei im Juli 2023 Foto: picture alliance / AA

Aussagen des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zum Holocaust sorgen weiterhin für Protest. Am Wochenende distanzierten sich rund 75 führende palästinensische Politiker, Intellektuelle und Aktivisten von Abbas, wie die Zeitung »Haaretz« berichtete.

Sie warfen ihm antisemitische Relativierung des Holocaust vor. Abbas habe schon lange jeden Anspruch darauf verwirkt, das palästinensische Volk zu vertreten.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Jeder Versuch, Antisemitismus oder die Verbrechen des Holocausts zu relativieren oder zu rechtfertigen, müsse entschieden zurückgewiesen werden. »Der nationalsozialistische Völkermord am jüdischen Volk hat seine Wurzeln in einer damals in der europäischen Kultur und Wissenschaft weit verbreiteten Rassentheorie«, zitiert die Zeitung aus dem offenen Brief der mehrheitlich im Ausland lebenden Unterzeichner. Er sei das »Ergebnis von Antisemitismus, Faschismus und Rassismus«, so die palästinensischen Denker laut Bericht.

Drakonische Herrschaft In ihrem Brief beklagten sie außerdem die »zunehmend autoritäre und drakonische Herrschaft der Palästinensischen Autonomiebehörde«. Abbas und sein politisches Umfeld halte sich seit Ablauf ihres Mandats 2009 an der Macht und habe längst jeden Anspruch darauf verwirkt, das palästinensische Volk in seinem Kampf zu vertreten.

Unterzeichnet wurde das Schreiben unter anderem von dem palästinensischen Historiker Raschid Khalidi und der Menschenrechtsanwältin Zaha Hassan.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Abbas hatte Ende August vor einem Gremium seiner Fatah-Partei gesagt, die Nationalsozialisten hätten die Juden nicht aus antisemitischen Gründen wegen ihrer Person verfolgt, sondern wegen ihrer gesellschaftlichen Stellung als Geldverleiher und Wucherer bekämpft.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Aussagen Abbas‹ hatten für breite Verurteilung gesorgt, darunter von der Europäischen Union. Das Bundesaußenministerium bezeichnete die Aussagen laut Medienberichten als »unsäglich und empörend«. Jegliche Relativierung des Holocausts sei »unerträglich und inakzeptabel«. Eine ähnliche Verurteilung kam von Steffen Seibert, deutscher Botschafter in Tel Aviv. kna

Meinung

Nur scheinbar ausgewogen

Die Berichte der Öffentlich-Rechtlichen über den Nahostkonflikt sind oft einseitig und befördern ein falsches Bild von Israel

von Sarah Maria Sander  16.04.2025

Eren Güvercin

Wo sind die Gelehrten, die der Fatwa gegen Israel widersprechen?

Ein ranghoher Geistlicher erklärt den Kampf gegen Israel zur Pflicht eines jeden Muslims. Kritik an diesem offenen Terroraufruf sucht man bei deutschen Islamverbänden vergeblich

von Eren Güvercin  16.04.2025

Finanzhilfe

Zentralrat: UNRWA darf in seiner derzeitigen Form keine Zukunft haben

Das Hilfswerk für die Palästinenser in Gaza steht nach zahlreichen Terrorvorfällen massiv in der Kritik

 16.04.2025

Berlin

Hisbollah-Anhänger bei Razzia in Neukölln festgenommen

Der Mann habe sich nach den Hamas-Massakern im Libanon ausbilden lassen, um gegen Israel zu kämpfen

 15.04.2025

Krieg in Gaza

»Fatwa«: Islamische Gelehrte rufen zum Dschihad gegen Israel auf

Ein in London ansässiger Verband hetzt gegen Israel. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft sieht eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit auch in Deutschland

von Michael Thaidigsmann  15.04.2025

Essay

Warum ich stolz auf Israel bin

Das Land ist trotz der Massaker vom 7. Oktober 2023 nicht zusammengebrochen, sondern widerstandsfähig, hoffnungsvoll und vereint geblieben

von Alon David  15.04.2025 Aktualisiert

Joshua Schultheis

Im Krieg braucht es ein Korrektiv

Das israelische Militär will den verheerenden Angriff auf Krankenwagen in Gaza untersuchen. Es geht um viel: die Glaubwürdigkeit der Armee, Gerechtigkeit für die Toten und darum, sinnloses Leid künftig besser zu verhindern

von Joshua Schultheis  15.04.2025

Buchenwald-Gedenken

»Nehmen wir doch bitte das Gift aus der Debatte!«

Nach dem Eklat um die abgesagte Rede Omri Boehms sieht sich Jens-Christian Wagner scharfer Kritik seitens des israelischen Botschafters ausgesetzt. Wie blickt der Gedenkstättenleiter auf die heftige Diskussion der vergangenen Tage? Ein Interview

von Michael Thaidigsmann  15.04.2025 Aktualisiert

Berlin

Rekordzahl an Fällen von Hass auf Sinti und Roma

Hass und Diskriminierung in Bezug auf Sinti und Roma bleiben in der Hauptstadt auf einem erschreckend hohen Niveau. Dabei werden nicht einmal alle Fälle erfasst

 15.04.2025