Berlin

Opferberatung zählt 336 rechte Angriffe

Sabine Seyb vom Verein ReachOut Foto: picture alliance/dpa

Die Berliner Opferberatungsstelle ReachOut hat im vergangenen Jahr 336 rechte, rassistische und antisemitische Angriffe registriert (2021: 353). Davon betroffen waren laut Projektmitarbeiterin Sabine Seyb mindestens 490 Menschen (2021: 620), darunter 38 Kinder und 45 Jugendliche. »Erschreckend ist, dass die meisten Angriffe im öffentlichen Raum stattfinden; überall dort, wo Passanten helfen könnten«, sagte Seyb am Donnerstag in Berlin.

Mindestens 21 weitere Kinder hätten mit anschauen müssen, wie ihre erwachsenen Begleitpersonen geschlagen und gedemütigt wurden. »Die Gleichgültigkeit der Unbeteiligten ist für die Opfer mindestens genauso verletzend wie die körperlichen Wunden«, beklagte Seyb.

Rassistisch motiviert Knapp 60 Prozent der registrierten Angriffe (198) seien rassistisch motiviert gewesen, davon mindestens 13 antimuslimisch, hieß es bei ReachOut. Weitere 31 seien aus antischwarzem Rassismus geschehen. 57 Taten richteten sich gegen die sexuelle Identität der Angegriffenen (2021: 47).

Die antisemitischen Gewalttaten seien mit 25 nahezu gleich geblieben, hieß es weiter. Auch die Zahl der Attacken gegen politische Gegnerinnen und Gegner blieb mit 28 nahezu gleich (2021: 27). Zudem erfuhr die Opferberatung von 16 Bedrohungen und Angriffen gegen Journalistinnen und Journalisten. Gegen Obdachlose richteten sich acht Gewalttaten. Bei den meisten Attacken handelt es sich laut ReachOut um Körperverletzungen (187) und gefährliche Körperverletzungen (87). epd

Debatte

Nach Eklat in Darmstadt: Felix Klein vermisst hassfreien Raum für palästinensisches Leid

Antisemitismusbeauftragter: Verständnis für palästinensisches Leid wird vereinnahmt

 20.12.2024

Meinung

Der AfD-Claqueur

Elon Musk hat sich als Unterstützer der AfD geoutet. Das sollte seinen Anhängern in Deutschland eine Warnung sein

von Michael Thaidigsmann  20.12.2024

Meinung

Der PEN Berlin und die Feinde Israels

In der Schriftstellervereinigung konnte eine Resolution BDS-naher Autoren gerade noch abgewendet werden. Alles gut also? Nicht wirklich

von Lorenz S. Beckhardt  20.12.2024

Hessen

Darmstadt: Jüdische Gemeinde stellt Strafanzeige gegen evangelische Gemeinde

Empörung wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024 Aktualisiert

Debatte

Darmstadt: Jetzt meldet sich der Pfarrer der Michaelsgemeinde zu Wort - und spricht Klartext

Evangelische Gemeinde erwägt Anzeige wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024

Hessen

Nach Judenhass-Eklat auf »Anti-Kolonialen Friedens-Weihnachtsmarkt«: Landeskirche untersagt Pfarrer Amtsausübung

Nach dem Eklat um israelfeindliche Symbole auf einem Weihnachtsmarkt einer evangelischen Kirchengemeinde in Darmstadt greift die Landeskirche nun auch zu dienstrechtlichen Maßnahmen

 19.12.2024

Roman Schwarzman

Holocaust-Überlebender aus Ukraine hält am 27. Januar Rede beim zentralen Gedenken im Bundestag

Im kommenden Jahr jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. Zur Gedenkstunde im Bundestag wird ein Holocaust-Überlebender aus Odessa erwartet

 19.12.2024

Nahost

Putin: Israel ist wichtigster Nutznießer der Lage in Syrien

Seit 2015 hielt maßgeblich Russlands Militär den syrischen Machthaber Baschar al-Assad an der Macht. Nun antwortet Kremlchef Putin auf die Frage, ob dessen Sturz für Moskau eine Niederlage ist

 19.12.2024

Interview

»Wir werden weiter Rückgrat zeigen«

Pfarrer Ralf Sedlak über Drohungen gegen seine Person, antisemitische Proteste und Solidarität mit Israel

von Philipp Peyman Engel  19.12.2024