Der Präsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, stimmt mit dem Ranking des Simon Wiesenthal Center nicht überein. Gleichwohl bezeichnet er die Israel-Texte des Publizisten Jakob Augstein als »schauderhaft und undifferenziert«.
Augstein habe offensichtlich eine Israel-Obsession, meint Graumann: »Damit schürt er auf verantwortungslose Weise antijüdische Ressentiments. Von einer sachlichen Kritik an der israelischen Politik – und dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden – ist Augstein Lichtjahre entfernt. Er trägt mit seinen Kolumnen definitiv zu einer anti-israelischen Atmosphäre bei.«
Antisemitismus Jakob Augstein war vom Simon-Wiesenthal-Zentrum in der jährlich erscheinenden Antisemiten-Liste auf Platz neun gesetzt worden. Im Interview in der aktuellen Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen sagte Efraim Zuroff, der Jerusalemer Direktor der Organisation: »Wir möchten damit den Fokus auf die schlimmsten Antisemiten des zu Ende gegangenen Jahres richten und vor ihnen warnen.«
Jene, die sich so schändlich über Juden und Israel äußern, sollten merken, dass dies nicht unbemerkt bleibe. Und dies gelte auch für Jakob Augstein, der ein ernsthaftes Problem mit Juden und Israel habe, so Zuroff: »Das wird in seinen Beiträgen auf Spiegel Online überdeutlich. Nehmen Sie nur sein Zitat, wonach die Charedim in Israel nicht besser als die islamistischen Fundamentalisten seien und nur nach dem Gesetz der Rache handeln würden.« ja