USA

New Jersey: Anschlag mit Molotowcocktail auf Synagoge

Der Tatverdächtigte stammt aus einem Nachbarort. Foto: picture alliance / AA

Erneut mussten die Behörden im US-Bundesstaat New Jersey die Sicherheitsmaßnahmen an Synagogen verstärken, nachdem ein maskierter Mann einen Molotowcocktail in Richtung des Ner Tamid-Tempels in Bloomfield geworfen hatte.

Sein Versuch, die Synagoge in Brand zu setzen, scheiterte. Größere Schäden wurden nicht festgestellt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Tat erfolgte am Sonntag um drei Uhr in der Nacht. Bloomfield, eine Kleinstadt mit rund 50.000 Einwohnern in Essex County, ist 28 Kilometer von New York City entfernt.

Wie Aufnahmen einer Sicherheitskamera zeigen, floh der Verdächtige nach der Tat zu Fuß. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Für die Polizei von New Jersey war eine Einbeziehung der Öffentlichkeit offenbar die beste oder gar die einzige Möglichkeit. Denn die Aufnahmen des Täters brachten die Ermittler aufgrund der Maske kaum weiter.

Der Oberstaatsanwalt von New Jersey, Matt Platkin erklärte, sein Büro sei in die Ermittlungen involviert. Es gehe nun darum, den Verdächtigen zu identifizieren und zu fassen. Ihm zufolge könnte es sich um einen Nachahmungstäter handeln. Er erwähnte die jüngste Attacke auf eine Synagoge in Jerusalem, bei der am Freitagabend sieben Menschen von einem palästinensischen Terroristen getötet wurden.

US-Medien zufolge sprach Platkin auch über einen Angriff auf eine Kirche in Monmouth County, einem weiteren Landkreis in New Jersey, der am Samstag erfolgte. In diesem Fall seien »Vorurteile« möglicherweise ebenfalls das Motiv gewesen.

Über Einzelheiten zu diesem Fall sprach Platkin nicht. Er versuchte jedoch, Mitglieder der jüdischen und afroamerikanischen Minderheiten zu beruhigen: »Ich möchte hier allen Bürgern des Staates — vor allem der Community der Schwarzen und der Juden — versichern, dass die Strafverfolgungsbehörden ihre Präsenz an sensiblen Örtlichkeiten verstärken werden«, erklärte Platkin. Das Ziel sei, dass »alle Menschen ohne Angst vor Gewalt oder Bedrohungen lieben und leben können«.

Gegenüber der Agentur JTA sagte Rabbiner Marc Katz von der Ner Tamid-Synagoge, die Tatsache, dass nur oberflächlicher Schaden entstanden sei, habe auch mit in den vergangenen Jahren getätigten Sicherheitsinvestitionen zu tun. Bruchfeste Glasscheiben seien in die Eingangstür eingebaut und die Sicherheitskameras aktualisiert worden. Aufgrund der letzteren Maßnahme liege nun ein deutliches Bild des Täters vor.

»Alles hat funktioniert, wie es sollte«, so Katz. »Leider hatten wir uns für dieses Ereignis vorbereiten müssen. Wir waren bereit.«

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  18.04.2025

Einspruch

Niemals vergessen!

Eva Umlauf will nicht hinnehmen, dass immer mehr Deutsche einen Schlussstrich unter die NS-Zeit ziehen möchten

von Eva Umlauf  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Kommentar

Bis zuletzt wollte Mustafa A. aus Lahav Shapira einen Täter machen

Dem Täter tue es leid, dass sein Angriff »instrumentalisiert wird, um jüdischen Bürgern Angst einzuflößen«. Ein unverfrorener Satz

von Nils Kottmann  17.04.2025

Berlin

Drei Jahre Haft für Mustafa A.

Der Prozess gegen den Angreifer von Lahav Shapira ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Das Amtsgericht Tiergarten ging von einem antisemitischen Motiv aus und sprach den Täter der gefährlichen Körperverletzung schuldig

 17.04.2025

Berlin

100 Strafverfahren nach Besetzung der Humboldt-Universität

Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Hausfriedensbruch und Volksverhetzung. Während der Besetzung sollen Aktivisten mutmaßlich Urin aus einem Fenster geschüttet haben

 17.04.2025

Analyse

Kleinster gemeinsamer Nenner

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht kaum Konkretes über Israel und den Kampf gegen Antisemitismus

von Michael Thaidigsmann  17.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Sebnitz

»Keine Hakennasen«: Jobanzeige eines Dachdeckers sorgt für Empörung

Die Stadtverwaltung der sächsischen Kreisstadt hat gegen den Urheber einer Anzeige im Amtsblatt Strafantrag gestellt

 17.04.2025 Aktualisiert