Erinnerungskultur

Neues Büro vermittelt Holocaust-Überlebende an Schulen

Gideon Taylor ist Präsident der Jewish Claims Conference. Foto: picture alliance / Flashpic

Eine neu gegründete Anlaufstelle der Claims Conference vermittelt Holocaust-Überlebende an interessierte Schulen und andere Bildungseinrichtungen. Die Überlebenden hätten nach wie vor das große Bedürfnis, ihre erschütternden Geschichten mitzuteilen, und auch die Schulen hätten weiterhin Interesse an Zeitzeugenberichten, erklärte der Präsident der Claims Conference, Gideon Taylor, zum Start des »Survivor Speakers Bureau« am Donnerstag. Das Büro vermittelt Zeitzeugen den Angaben zufolge sowohl für Vor-Ort- als auch für digitale Veranstaltungen.

Es gebe viele Schulen in Ländern, die keinen Zugang zu Zeitzeugen hätten, hieß es. Virtuelle Treffen könnten Zeitzeugenberichte auch für Schulen möglich machen, die vielleicht noch nie die Gelegenheit hatten, Überlebende ihre Geschichte erzählen zu hören. Über die Internetseite www.claimscon.org/Speakers sollen fortan Anfragen für Zeitzeugen gestellt werden können. Mehr als 250 Überlebende haben sich den Angaben zufolge bereit erklärt, mitzumachen.

Die Conference on Jewish Material Claims Against Germany (Claims Conference) vertritt die Entschädigungsansprüche von Holocaust-Überlebenden gegenüber Deutschland und setzt sich dafür ein, dass die Verbrechen und Opfer des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten. 2023 stellte die Bundesregierung der Organisation erstmals auch finanzielle Mittel für die Holocaust-Vermittlung zur Verfügung. In diesem Jahr sind es nach Angaben der Claims Conference 30 Millionen Euro. epd

Weimar

Zwischen Halbmond und Hakenkreuz - Wie Muslime der Waffen-SS nach Buchenwald kamen

Ende 1944 erreichen das Konzentrationslager Buchenwald wenigstens zwei Transporte mit muslimischen Gefangenen. Die mehr als 100 Bosnier sind Angehörige der Waffen-SS und in ihrer Heimat desertiert. Bislang ist wenig über ihr Schicksal bekannt

von Matthias Thüsing  23.04.2025

Verschwörungstheorien

Gedenkstätte Auschwitz kämpft gegen Desinformation

Holocaust-Leugner verbreiten ihre Thesen vor allem über das Internet. Mit einer Online-Lektion will die Gedenkstätte im ehemaligen deutschen Konzentrationslager mit Verschwörungsmythen aufräumen

von Doris Heimann  23.04.2025

Schoa

Der erste Schritt zu den Gräueln des Holocaust

Vor 90 Jahren wurde in Dachau das erste Konzentrationslager der Nazis eingerichtet

von Johannes Senk  23.04.2025

80 Jahre nach der Befreiung

Streit um Gedenken in Bergen-Belsen

Die Kinder von Überlebenden werfen den Veranstaltern vor, sie zu boykottieren

 23.04.2025

New York/Tel Aviv

Weltweiter Judenhass erreicht weiterhin alarmierendes Ausmaß

In den USA erreicht die Zahl der durch Antisemitismus motivierten Vorfälle neue Rekordwerte

 23.04.2025

Meinung

Ich habe versagt

Damit sich ein Ereignis wie die Schoa nicht wiederholt, kommt es darauf an, wie wir erinnern. Doch wir sind offenbar dabei, genau das den Falschen zu überlassen

von Sophie Albers Ben Chamo  23.04.2025

Sandbostel

Stumme Zeugen des Grauens

Archäologen fördern verborgene NS-Geschichte zutage

von Dieter Sell  23.04.2025

Berlin

Gewaltbereite Israelfeinde planen Aufzug am 1. Mai

Die Behörden sehen viel Gewaltpotential. Sie wollen Tausende Polizeibeamte einsetzen

von Imanuel Marcus  23.04.2025

Nachruf

Förderer des katholisch-jüdischen Dialogs, aber auch harter Kritiker Israels

Papst Franziskus ist am Montag im Alter von 88 Jahren gestorben. Sein langjähriger Gesprächspartner, Rabbiner Jehoschua Ahrens, nimmt Abschied

von Rabbiner Jehoschua Ahrens  23.04.2025