Köln

Neuer Verein will jüdisches Leben stärken

»In der europäischen Kultur ist das Judentum fest verankert«: Josef Schuster Foto: Chris Hartung

Ein neuer Zusammenschluss will über die Vielfalt jüdischen Lebens informieren und gegen Antisemitismus vorgehen. Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins »Jüdisches Leben in Europa« gehören neben dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, auch die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, sowie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing.

»In Deutschland haben wir in dem Festjahr ›1.700 Jahre Jüdisches Leben‹ erlebt, dass es großes Interesse an der Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens gibt«, erklärte Schuster am Sonntag. »In der europäischen Kultur ist das Judentum ebenso fest verankert.« Mit dem Verein wolle man dafür sorgen, »dass auch dieses Wissen so weit wie möglich verbreitet wird«.

Die EKD-Ratsvorsitzende Kurschus rief dazu auf, sich entschieden und mit vereinten Kräften gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben einzusetzen. Ähnlich äußerte sich Bischof Bätzing. Der Gründungsakt des Vereins fand den Angaben zufolge bereits am Donnerstag in den Räumen der Kölner Synagogen-Gemeinde statt.

In Köln befinde sich die älteste nachgewiesene jüdische Gemeinde Mittel- und Nordeuropas, betonte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. »Ich freue mich daher sehr, dass auch der neue Verein von Köln, also mitten aus Europa heraus, agieren und eine starke Stimme für Jüdinnen und Juden in Europa sein wird.«

Reker ist ebenso Gründungsmitglied wie die Vizepräsidentin des Europaparlaments, Katarina Barley. »Leider sind Judenhass und Verschwörungsmythen heute noch Realität in ganz Europa« so die SPD-Politikerin. »Wir wollen mit dem Verein dazu beitragen, dass jüdisches Leben in Europa eine Zukunft hat und Antisemitismus endgültig der Vergangenheit angehört.« kna

Berlin

Wolffsohn: »Wechselnde Mehrheiten für wechselnde Themen«

Der Historiker verteidigt das Vorgehen der CDU im Bundestag. Er hofft auf ein »Zurückschrumpfen« der Rechtsextremen im Parlament

 31.01.2025

Berlin

Bundestag entscheidet über Migrationsgesetz - Nur mit der AfD?

Die Union will am Freitag ihr sogenanntes Zustrombegrenzungsgesetz zur Abstimmung bringen. Es könnte erneut zu einer Mehrheit mithilfe der AfD kommen

 31.01.2025

Interview

»Niemand soll jetzt die Hände in Unschuld waschen«

Michel Friedman über seinen Austritt aus der CDU, die Debatte um Friedrich Merz und die Bedeutung von Glaubwürdigkeit in der Politik

von Michael Thaidigsmann  30.01.2025

Frankfurt am Main

»Antisemitische Reaktion« im Studio des Hessischen Rundfunks

Die deutsch-israelische Informatikexpertin Haya Schulmann erhebt schwere Vorwürfe gegen eine Moderatorin und die Redaktion des Hessischen Rundfunks

von Imanuel Marcus  30.01.2025 Aktualisiert

Frankfurt

»Unentschuldbares Machtspiel«: Michel Friedman tritt aus CDU aus

Friedrich Merz habe mit der Abstimmung im Bundestag die »Büchse der Pandora« geöffnet, so der Publizist

 30.01.2025

Geiselabkommen

Sorge um das Schicksal der verbliebenen deutschen Geiseln

Tut die Bundesregierung genug für ihre verschleppten Staatsbürger in Gaza? Kritiker haben daran Zweifel

von Detlef David Kauschke  30.01.2025

Studie

Wann war die AfD bei Abstimmungen wichtig?

Die AfD hat im Bundestag für eine Mehrheit des Unionsantrags für schärfere Migrationspolitik gesorgt. Es ist nicht das erste Mal, dass sie Mehrheiten beschafft

 30.01.2025

Vandalismus

CDU-Geschäftsstellen in Dortmund und Lünen beschmiert

Zuvor wurde eine Schützenhalle im Sauerland besprüht. Die Taten stehen mutmaßlich im Zusammenhang mit einem Unionsantrag, der mithilfe von AfD-Stimmen im Bundestag verabschiedet wurde

 30.01.2025

Debatte

Holocaust-Überlebende Eva Umlauf: »Tun Sie es nicht, Herr Merz«

Eva Umlauf hat als kleines Mädchen das NS-Vernichtungslager Auschwitz überlebt. Sie richtet einen direkten Appell an die Union, nicht mit der AfD zu stimmen

 30.01.2025