Der aus Sachsen-Anhalt stammende Jurist Thomas Will ist zum Leiter der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen ernannt worden. Er folgt auf Jens Rommel, der als Richter an den Bundesgerichtshof (BGH) wechselt, wie das baden-württembergische Justizministerium am Montag mitteilte. Will arbeitete bereits seit 2003 in Ludwigsburg und war zuletzt Vize-Chef der Zentralen Stelle.
Justizminister Guido Wolf (CDU) sagte, solange noch Täter aus der NS-Zeit am Leben sind, müsse die Zentrale Stelle umfassend ermitteln. Danach solle es aber auch darum gehen, das Wissen über das NS-Regime auszuwerten und öffentlich zu vermitteln.
Seit Aufnahme der Arbeit leitete die Zentrale Stelle mehrere Tausend Vorermittlungsverfahren ein.
»Die Zentrale Stelle steht in ganz besonderer Weise für die Art und Weise, wie wir in Deutschland versuchen, das schwärzeste Kapitel unserer Geschichte aufzuarbeiten«, so der Minister.
Hinter der 1958 gegründeten Behörde stehen die Justizverwaltungen aller Bundesländer. Aufgabe ist es, nationalsozialistische Verbrechen aufzudecken und noch lebende Täter zu ermitteln. Dazu werden weltweit Archive ausgewertet. Unter der Leitung von Will ging es zuletzt beispielsweise um die Verbrechen von Wachpersonal im NS-Vernichtungslager Treblinka.
Seit Aufnahme der Arbeit leitete die Zentrale Stelle mehrere Tausend Vorermittlungsverfahren ein. Die Erkenntnisse aus Ludwigsburg gehen dann an die jeweils zuständigen Staatsanwaltschaften und können so in Gerichtsverfahren münden. kna