Die Synagoge in Halle hat fast zehn Monate nach dem gescheiterten Anschlag vom 9. Oktober eine neue Eingangstür. Sie wurde am Dienstag vom Dessauer Tischlermeister Thomas Thiele eingebaut.
Die neue Tür ersetzt die bisherige, die vom Attentäter Stephan B. beim Versuch, in die Synagoge einzudringen, durch Schüsse schwer beschädigt wurde. Die alte Tür soll als Mahnmal aufgestellt werden.
»Für mich ist bis heute nicht vorstellbar, was gewesen wäre, wenn meine Tür nicht gehalten hätte, wenn es noch mehr Opfer gegeben hätte.«
Tischlermeister Thomas Thiele
Wie Thiele mitteilt, ist die neue Synagogentür wie die alte aus Eichenholz und wiegt schätzungsweise zwischen 120 und 140 Kilogramm. Sie sei damit schwerer als die alte. »Für mich ist bis heute nicht vorstellbar, was gewesen wäre, wenn meine Tür nicht gehalten hätte, wenn es noch mehr Opfer gegeben hätte«, sagte der Tischler.
JOM KIPPUR Der Terroranschlag in Halle vom 9. Oktober 2019 hatte weltweit für Entsetzen gesorgt. Stephan B. war schwer bewaffnet zur Synagoge in Halle gefahren, wo sich am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur 52 Beter aufhielten. Sein Plan, möglichst viele Juden in dem Gotteshaus zu töten, scheiterte an der geschlossenen Tür der Synagoge.
Er erschoss dann eine 40 Jahre alte Passantin und in einem nahe gelegenen Döner-Imbiss einen 20 Jahre alten Mann. Auf der Flucht schoss er in Landsberg-Wiedersdorf auf einen Anwohner mit Lebensgefährtin und verletzte beide schwer.Seit dem 21. Juli muss sich B. vor Oberlandesgericht Naumburg verantworten. epd