Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Halle, Max Privorozki, korrigiert eine Meldung, derzufolge in Halle in der Nacht zum Freitag ein Gebäude der Jüdischen Gemeinde von bisher Unbekannten mit Graffiti beschmiert worden sei. Privorozki sagte der Jüdischen Allgemeinen: »Es handelt sich um Schmierereien an einem Nachbargebäude. Das hat nichts mit uns zu tun.«
Unterdessen hat die Deutsche Presse-Agentur ihre Meldung mit dem Hinweis geändert: »Die Polizei hatte zunächst berichtet, das Gebäude der jüdischen Gemeinde selbst sei beschmiert worden.«
RÜCKBLICK Die Stadt in Sachsen-Anhalt war vor gut einem Jahr durch einen rechtsterroristischen Anschlag weltweit in die Schlagzeilen geraten. Am 9. Oktober 2019 hatte ein schwerbewaffneter Täter Sprengsätze über die Mauer des Geländes der Synagoge geworfen und versucht, in das Gebäude einzudringen. Dort waren mehr als 50 Beter an Jom Kippur versammelt.
Als das Eindringen misslang, erschoss der Täter eine 40 Jahre alte Passantin, tötete beim Angriff auf einen nahe gelegenen Dönerimbiss einen 20-Jährigen und verletzte und traumatisierte zahlreiche weitere Menschen, ehe er nach rund eineinhalb Stunden gefasst wurde. Der 28 Jahre alte Deutsche Stephan B. hat die Tat eingeräumt, vor dem Oberlandesgericht Naumburg läuft gerade der Prozess gegen ihn. ja/dpa