Berlin

Nach Vorwürfen gegen Rauch: TU-Aufsichtsrat Kleiner verlässt Gremium

Geraldine Rauch, Präsidentin der TU Berlin Foto: picture alliance/dpa

Fünf Wochen nachdem sich der Aufsichtsrat der Technischen Universität (TU) Berlin dafür ausgesprochen hat, an Unipräsidentin Geraldine Rauch festzuhalten, will Matthias Kleiner das Gremium verlassen. Er habe Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) gebeten, ihn von der Bestellung in das Kuratorium der TU Berlin zu entbinden, teilte Kleiner der Deutschen Presse-Agentur mit.

Für ihn sei »eine zukünftige vertrauensvolle Zusammenarbeit - beiderseitig - nur schwer vorstellbar«, da sich der notwendige personelle Neuanfang derzeit nicht abzeichne, begründete Kleiner seine Entscheidung. Der Produktionswissenschaftler erklärte, er habe bereits in der Sondersitzung des Kuratoriums der TU Berlin am 10. Juni in einem Sondervotum seine Überzeugung ausgedrückt, dass »die gravierenden Probleme der TU Berlin« nicht ohne einen personellen Neuanfang im Präsidium zu lösen seien. »Davon bin ich nach wie vor sehr überzeugt«, so Kleiner.

Kritik nach Reaktion auf antisemitischen Post 

Die Präsidentin der TU steht in der Kritik, weil sie mindestens einen antisemitischen Post auf der Plattform X im Kontext des Gaza-Kriegs mit einem »Gefällt mir« markiert hatte. Dabei ging es insbesondere um einen Beitrag mit Fotos von Demonstranten, die ein Bild des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit aufgemaltem Hakenkreuz hochhalten. Nach Angaben des Direktors der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, relativiert eine solche Gleichsetzung den Holocaust. 

Aus Sicht des Kuratoriums hat Rauch durch ihr Verhalten der TU Berlin viel Schaden zugefügt. Gleichwohl hatte sich das Gremium dafür entschieden, von einer Rücktrittsforderung beziehungsweise einer Empfehlung zur Abwahl der Präsidentin abzusehen. Stattdessen sprach es sich dafür aus, Rauch bei ihrem angekündigten Neuanfang »konstruktiv-kritisch« zu unterstützen. Der Zentralrat der Juden kritisierte dies. dpa

Berlin/Jerusalem/Tel Aviv

60 Jahre diplomatische Beziehungen: Deutsch-israelischer Buchmesse-Pavillion abgesagt

Regierungsbeamte in Israel sind enttäuscht. Die Bundesregierung sieht die Sache anders

 12.12.2024

Meinung

Wenn Social Media zur Gefahr für die Demokratie wird

Politik und Plattformbetreiber müssen konsequent gegen Desinformation und Hetze vorgehen

von Anna Staroselski  12.12.2024

Berlin

Roth: Israelische Angriffe auf syrische Waffenlager verständlich

Israels Luftwaffe bombardiert seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad massiv militärische Einrichtungen in Syrien. Der SPD-Politiker zeigt dafür zum Teil Verständnis

 12.12.2024

Nach Eklat

Vatikan entfernt Jesus-Kind mit Keffiyeh

Nach tagelanger Kritik hat die katholische Kirche nun reagiert, auch wenn sie sich öffentlich nicht äußert

von Nils Kottmann  12.12.2024

Baden-Württemberg

Nach antisemitischen Anfeindungen: Innenminister will Pfarrer schützen

Ein evangelischer Pastor in Langenau bei Ulm wird seit Monaten wegen seiner Kritik an den Hamas-Massakern angefeindet

 12.12.2024

Berlin

Was die Bundesregierung gegen Antisemitismus tun will

Mehr Beauftragte, mehr Programme - und trotzdem mehr Judenhass. Der neue Bericht der Bundesregierung zeigt Fortschritte und Lücken bei der Bekämpfung von Antisemitismus auf. Eine Bilanz der vergangenen vier Jahre

 12.12.2024

Leitartikel

Islamisten als Befreier?

Nach dem Sturz der blutigen Assad-Diktatur atmet die Welt auf. Was die Umwälzungen für den Nahen Osten bedeuten – und für Israels Sicherheit

von Peter R. Neumann  12.12.2024

Europa

Kniefall in Warschau - Söder gedenkt Polens Kriegsopfern

In Warschau legt Markus Söder einen Opferkranz nieder und kündigt polnische Hinweisschilder für Bayerns Gedenkstätten an. Im Gespräch mit dem Regierungschef geht es um einen aktuellen Krieg

 11.12.2024

Meinung

Syrien: Warum machen wir immer wieder den gleichen Fehler?

Der Westen sollte keinem Mann vertrauen, der bislang als Terrorist gesucht wurde

von Jacques Abramowicz  11.12.2024