Großbritannien

Nach Holocaust-Vergleich: Tory-Partei wirft Abgeordneten raus

Suspendiert: Parlamentsmitglied Andrew Bridgen Foto: picture alliance / empics

Weil er Corona-Impfungen mit dem Holocaust verglichen hatte, hat die regierende Konservative Partei in Großbritannien den Abgeordneten Andrew Bridgen ausgeschlossen.

Damit reagierten die Tories auf eine Empfehlung eines Disziplinarausschusses, wie ein Parteisprecher am Mittwoch in London sagte. Die Entscheidung sei bereits am 12. April gefallen, Bridgen habe seit dem Datum 28 Tage Zeit für einen Einspruch.

Der 58-Jährige hatte eine angebliche Statistik zu Nebenwirkungen von Corona-Impfungen getwittert und dazu geschrieben: »Wie mir ein beratender Kardiologe sagte, ist dies das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit dem Holocaust.«

Premierminister Rishi Sunak nannte den Kommentar »inakzeptabel«. Bridgen, der seit 2010 den mittelenglischen Wahlkreis North West Leicestershire im Unterhaus vertritt, war daraufhin bereits in der Tory-Fraktion suspendiert worden. Er fällt immer wieder mit verschwörungstheoretischen Aussagen vor allem zu Corona-Impfungen auf und wurde dafür wiederholt gerügt.

In einer Mitteilung kritisierte Bridgen den Rauswurf. Die Partei statuiere an ihm ein Exempel, behauptete er und kündigte an, bei der für 2024 geplanten Parlamentswahl wieder anzutreten. dpa

Meinung

Ein Bumerang für Karim Khan

Die Frage der Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshof für Israel muss erneut geprüft werden. Schon jetzt ist klar: Der Ruf des Gerichts und seines Chefanklägers wird leiden

von Wolf J. Reuter  25.04.2025

Meinung

Die UN, der Holocaust und die Palästinenser

Bei den Vereinten Nationen wird die Erinnerung an den Holocaust mit der »Palästina-Frage« verbunden. Das ist obszön, findet unser Autor

von Jacques Abramowicz  25.04.2025

80 Jahre nach Kriegsende

»Manche Schüler sind kaum noch für uns erreichbar«

Zeitzeugen sterben, der Antisemitismus nimmt zu: Der Geschichtsunterricht steht vor einer Zerreißprobe. Der Vorsitzende des Verbands der Geschichtslehrerinnen und -lehrer erklärt, warum Aufgeben jedoch keine Option ist

von Hannah Schmitz  25.04.2025

Washington D.C.

Trump beschimpft Harvard als »antisemitische, linksextreme Institution«

Der US-Präsident geht vehement gegen Universitäten vor, die er als linksliberal und woke betrachtet. Harvard kritisiert er dabei besonders heftig

 25.04.2025

Berlin/Jerusalem

Herzog kommt in die Bundesrepublik, Steinmeier besucht Israel

Der Doppelbesuch markiert das 60-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern

 25.04.2025

«Nie wieder»

Dachauer Gedenkstättenleiterin warnt vor ritualisierten Formeln

Die KZ-Gedenkstätte Dachau erinnert am 4. Mai mit einer großen Feier mit 1.800 Gästen an die Befreiung des ältesten Konzentrationslagers durch amerikanische Truppen am 29. April 1945

von Susanne Schröder  25.04.2025

Geschichte

Bundesarchiv-Chef warnt vor dem Zerfall historischer Akten

Hollmann forderte die künftige Bundesregierung auf, einen Erweiterungsbau zu finanzieren

 25.04.2025

Israel

Regierung kondoliert nach Tod des Papstes nun doch

Jerusalem löschte Berichten zufolge eine Beileidsbekundung nach dem Tod des Papstes. Nun gibt es eine neue

 25.04.2025

Berlin/Grünheide

Senatorin verteidigt ihre »Nazi«-Äußerung zu Tesla

Berlins Arbeitssenatorin spricht im Zusammenhang mit der Marke von »Nazi-Autos«. Daraufhin gibt es deutliche Kritik. Die SPD-Politikerin reagiert

 25.04.2025