Nach einem Angriff auf eine Mahnwache gegen Antisemitismus in Hamburg hat die Polizei die Wohnung eines Tatverdächtigen in Berlin durchsucht.
Bei dem mutmaßlichen Täter handele es sich um einen 16-Jährigen, teilte sie am Dienstag mit. »Wir gehen davon aus, dass wir die Tat aufgeklärt haben und den Tatverdächtigen ermittelt haben«, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Bei dem Angriff war am 18. September ein 60-jähriger jüdischer Mann geschlagen und so schwer verletzt worden, dass er mehrere Tage lang im Krankenhaus behandelt werden musste.
Er hatte an einer Mahnwache für Israel und gegen Antisemitismus in der Hamburger Innenstadt teilgenommen. Dabei wurde er laut Polizei von einem Mann antisemitisch beleidigt. Dann habe ihn der Täter mit der Faust ins Gesicht geschlagen, wodurch er eine schwere Verletzung erlitten habe. Der Täter soll anschließend mit seinen Begleitern auf geliehenen E-Scootern geflüchtet sein.
landeskriminalamt Die Staatsschutzabteilung des Hamburger Landeskriminalamtes konnte anhand von Videomaterial den 16-jährigen Deutschen identifizieren. Bei der Wohnungsdurchsuchung in Berlin stellten die Beamten am Dienstagmorgen Beweismittel sicher, wie es hieß.
Die Ermittler trafen den Tatverdächtigen und dessen jüngeren Bruder an. Der 14-Jährige soll bei dem Angriff als Begleiter dabei gewesen sein. Die Jugendlichen blieben zunächst auf freiem Fuß, da keine Haftgründe vorlagen.
Unterdessen berichteten die Zeitungen »Bild« und »B.Z.«, dass der Tatverdächtige bei einer Schauspiel-Agentur unter Vertrag steht und bereits bei dem Film Evolution mitgespielt hat. Pikantes Detail: In dem Film geht es auch um einen Jungen namens Ali, der in einer Berliner Schule einen jüdischen Mitschüler mobbt und angreift. dpa/ja