Die Bundesanwaltschaft hat ein mutmaßliches Hisbollah-Mitglied in der Region Hannover festnehmen lassen, das für die Miliz unter anderem in Deutschland tätig gewesen sein soll. Der Libanese habe ab 2009 Leitungsaufgaben in zwei von der Terror-Miliz gelenkten Vereinen in der Region Hannover übernommen, teilte die Behörde in Karlsruhe mit.
Er soll Auftritte von der Hisbollah nahestehenden Predigern organisiert und in regelmäßigem Austausch mit Führungskadern der Organisation gestanden haben. »Daneben kümmerte er sich um die Öffentlichkeitsarbeit der Vereine.«
Im Sommer 2008 hatte der Mann der Mitteilung zufolge im Libanon Ausbildungskurse der Vereinigung für Führungskräfte besucht. 2017 habe er kurzzeitig als Auslandskorrespondent für eine Medienanstalt der Miliz gearbeitet.
»Außerdem wurde er mit der Koordinierung von Baumaßnahmen an einer Moschee beauftragt«, erklärte die Bundesanwaltschaft. Sie wirft ihm Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vor.
Beamte des Bundeskriminalamts hatten den Beschuldigten auf Basis eines Haftbefehls festgenommen. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs setzte diesen in Vollzug, so dass der Mann in Untersuchungshaft kam. dpa