Mehrere Vertreter des Islams in Deutschland haben sich in der Wochenzeitung »Die Zeit« mit »Tagesschau«-Sprecher Constantin Schreiber solidarisch gezeigt. Zuvor hatte der Autor mit Verweis auf persönliche Attacken gegen ihn im Interview der Zeitung erklärt, er wolle sich öffentlich nicht mehr zum Islam äußern.
Meinungskorridor Die muslimische Publizisten Khola Maryam Hübsch zum Beispiel bezeichnete Schreibers Rückzug als »Verlust für die Islamdebatte« und äußerte die Hoffnung, dass der ARD-Mann »sein selbst auferlegtes Sprechverbot überdenken« werde. »Wenn der Meinungskorridor so eng wird, dass nur noch mehrheitsfähige, gefällige Positionen zu vernehmen sind, ist unsere Debattenkultur tot.«
Auch der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie der Universität Münster, Mouhanad Khorchide, warnte davor, Islamkritik mit Hinweis auf den Nutzen für Rechtspopulisten zu unterbinden. »Wenn wir uns selbst mundtot machen, aus Angst, echte Islamhasser würden von unserer Kritik an der eigenen Religion profitieren, dann haben diese gewonnen«, sagte Khorchide der »Zeit«. »Gönnen Sie uns unseren Kampf um Reform und Aufklärung!« Es sei kein Rassismus, wenn Nichtmuslime Muslime mit Fehlern konfrontierten. kna