Extremismus

München: Kritik an interkonfessionellem Friedensgebet mit Islamisten

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Für Montagabend hat der »Muslimrat München« zu einem Friedensgebet auf dem Marienplatz eingeladen. Juden, Christen und Muslime sollen dort um 18 Uhr für »Frieden im Heiligen Land« beten. Abschließend wird Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ein Grußwort halten. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft warnt Reiter vor dem Auftritt.

Einer der Organisatoren, Imam Benjamin Idriz, ruft zwar »im Namen der beteiligten Glaubensgemeinschaften« dazu auf, »gegen jegliche Art von Hass, Gewalt und Intoleranz einzustehen«. Doch der Veranstalter hat laut Extremismusexperten Islamisten in den eigenen Reihen, die den jüdischen Staat vernichten will.

Der Münchner Stadtverwaltung zufolge gehört die »Deutsche Muslimische Gesellschaft« (DMG) zum »Muslimrat«. Die DMG wird vom bayerischen Verfassungsschutz den Muslimbrüdern zugeordnet, eine verfassungsfeindliche, islamistische Organisation, die ein weltweites Kalifat errichten will.

Dem Verfassungsschutzbericht zufolge gehört auch das »Islamische Zentrum München« in den Dunstkreis der Muslimbrüder. Deren Mitglieder verehren Yusuf al-Qaradawi, einen Vordenker der Muslimbrüder. Al-Qaradawi hetzte in seinen auf »Al Jazeera« ausgestrahlten Predigten immer wieder gegen Juden und den Staat Israel.

»Während der Geschichte hat Allah das jüdische Volk wegen seiner Verkommenheit gestraft«, wird eine seiner Predigten in einem Bericht des Bundesamts für Verfassungsschutz zitiert. Und weiter: »Die letzte Strafe wurde von Hitler vollzogen. Durch all die Dinge – sogar, wenn sie diese Angelegenheit übertrieben haben –, gelang es ihm, sie auf ihren Platz zu verweisen. Das war ihre göttliche Bestrafung. So Gott will, wird das nächste Mal diese durch die Hand der Gläubigen erfolgen.«

Doch die DMG ist nicht das einzige Mitglied des »Muslimrates München«, das vor Antisemitismus und Islamismus trieft. Auch die DITIB ist dort vertreten. Die Organisation wird von der türkischen Religionsbehörde Diyanet kontrolliert.

Dessen Chef, Ali Erbas, behauptete erst vor Kurzem bei einer Konferenz, an der auch die Taliban teilnahmen , dass das »zionistische Israel« einen »Völkermord« in Gaza begehe, der auf einem »schmutzigen und perversen Glauben« beruhe.

Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, warnt Oberbürgermeister Reiter deshalb davor, an dem »Friedensgebet« teilzunehmen: »Ich halte das Friedensgebet in dieser Konstellation für eine Veranstaltung, die nur dazu dient, Hamas-verharmlosende und islamistische Positionen zu hofieren und zu schützen.«

Der Oberbürgermeister solle laut Beck »das Format und den Teilnehmerkreis« überdenken. »Ich denke, so wie jetzt sollte die Veranstaltung nicht stattfinden und Herr Reiter sollte nicht ihr Schirmherr sein.« ja

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