In München ist es, wie erst jetzt bekannt wurde, am vergangenen Freitag zu einem antisemitischen Vorfall gekommen. Eine Gruppe von Kindern samt ihren Betreuern wurde von einer Passantin als »Scheiß-Juden« beschimpft und mit anderen unflätigen Ausdrücken bedacht. Laut Polizeibericht »bedrohte und beleidigte sie die Gruppe in antisemitischer Art und Weise.«
Bei der Täterin handelt es sich um eine 57-Jährige, bei der Gruppe um überwiegend jüdische Kinder im Grundschulalter, die an einem Ferienprogramm der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern teilnahmen. Sie hatten sich am Freitagmorgen gegen 8 Uhr am Treffpunkt beim Sendlinger Platz eingefunden.
Nach der Tat rief die Gruppe die Polizei. Die Tatverdächtige konnte kurze Zeit später festgenommen werden. Es ist noch unklar, warum die Frau die Kinder und ihre Betreuer als jüdisch identifizieren konnte. Ein Grund könnte sein, dass Mitglieder der Gruppe Hebräisch sprachen.
Das Dezernat der Münchner Kriminalpolizei, in dem auch die Staatsschutzdelikte angesiedelt sind, hat Ermittlungen eingeleitet wegen Bedrohung und Beleidigung. Ein Sprecher der Polizei sagte dem Bayerischen Rundfunk, die Münchnerin sei bereits mehrmals in der Vergangenheit wegen verschiedener strafrechtlicher Vergehen aufgefallen. mth