Hoher Besuch beim Start eines jüdischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen in Sachsen-Anhalt: Zur ersten Unterrichtsstunde des Modellprojekts am Dienstag in der Johannesgrundschule in Halle kamen Ministerpräsident Reiner Haseloff und Bildungsministerin Eva Feußner (beide CDU) sowie Bürgermeister Egbert Geier (SPD).
Haseloff erklärte, angesichts der Synagogenbauprojekte in Magdeburg und Dessau-Roßlau sei das neue Unterrichtsangebot ein »folgerichtiger Schritt«. Feußner betonte, der Unterricht vermittle nicht nur Wissen über das Judentum, sondern auch dessen Wertvorstellungen. Geier sagte, das Fach trage dazu bei, »jüdische Religion und Kultur als integrale Bestandteile unseres gesellschaftlichen Lebens zu etablieren«.
OFFEN FÜR ALLE An der Johannesschule werden alle Schülerinnen und Schüler der Grundschulen von Halle, die jüdischen Religionsunterricht erhalten wollen, unterrichtet. Insgesamt haben sich bislang 14 Schülerinnen und Schüler der ersten und zum Teil der zweiten Klasse angemeldet. Sie können unabhängig von ihrer konfessionellen Herkunft teilnehmen.
Das Fach wird gleichrangig neben katholischem und evangelischem Religionsunterricht sowie dem Fach Ethik von einer Lehrkraft unterrichtet, die beim Landesverband Jüdischer Gemeinden angestellt ist. Grundlage ist der Lehrplan für »Jüdische Religionslehre« für die Grundschule aus Nordrhein-Westfalen. kna