Italien

Mit Nazi-Flugblättern ins jüdische Viertel

Eine Gasse in der Renaissance-Stadt Ferrara Foto: picture alliance/dpa

In der norditalienischen Stadt Ferrara ist eine Gruppe von Neofaschisten nach Polizeiangaben in Uniform durchs jüdische Viertel gezogen und hat Flugblätter verteilt, mit denen die beiden Diktatoren Benito Mussolini und Adolf Hitler verherrlicht wurden.

Bei einer Razzia gegen die dortige rechtsextreme Szene wurden am Mittwoch in verschiedenen Wohnungen weitere Propagandaschriften, aber auch Messer und Schlagstöcke sichergestellt. Zudem gab es wegen Verherrlichung des Faschismus und Anstiftung zum Rassenhass Strafanzeigen gegen insgesamt 24 Verdächtige - allesamt Italiener im Alter zwischen 24 und 30 Jahren.

Der Zug durchs jüdische Viertel fand nach Angaben der Polizei bereits in der Weihnachtszeit statt, wurde aber erst jetzt bekannt. Dabei sollen die Männer Flugblätter mit Mussolini- und Hitler-Bildern verteilt haben, auf denen auch Parolen wie »Viel Feind, viel Ehr« zu lesen waren. Zudem sollen einige von ihnen in einem Restaurant Morddrohungen gegen Gäste ausgestoßen haben, die die Aktion stoppen wollten.

Der faschistische Diktator Mussolini (1883-1945) war in Italien mehr als zwei Jahrzehnte an der Macht. Das Land war damals einer der engsten Verbündeten von Nazi-Deutschland unter Hitler. Die jüdische Gemeinde von Ferrara zählt zu den ältesten jüdischen Gemeinden Italiens. dpa

Europa

Kniefall in Warschau - Söder gedenkt Polens Kriegsopfern

In Warschau legt Markus Söder einen Opferkranz nieder und kündigt polnische Hinweisschilder für Bayerns Gedenkstätten an. Im Gespräch mit dem Regierungschef geht es um einen aktuellen Krieg

 11.12.2024

Meinung

Syrien: Warum machen wir immer wieder den gleichen Fehler?

Der Westen sollte keinem Mann vertrauen, der bislang als Terrorist gesucht wurde

von Jacques Abramowicz  11.12.2024

Meinung

Es sollte uns beschämen, dass Juden in Deutschland sich nicht mehr sicher fühlen können

Ein Gastbeitrag von Adrian Grasse

von Adrian Grasse  11.12.2024

RIAS

Experten kritisieren Normalisierung antisemitischer Narrative

Sie sind überall verfügbar, im Internet und analog: Legenden, die gegen Juden und die Demokratie gerichtet sind. Das zeigt eine neue Studie - und nimmt speziell auch den Rechtsextremismus in den Blick

 11.12.2024

Bern

Schweiz verbietet Hamas

Ein neues Gesetz verbietet die Hamas, Tarn- und Nachfolgegruppierungen sowie Organisationen und Gruppierungen, die im Auftrag der Terrorgruppe handeln. Jüdische Organisationen begrüßen den Schritt

 11.12.2024

Restitution

Familie verliert ihr in der Nazizeit gekauftes Grundstück

85 Jahre lebt eine Familie in einem Haus in Brandenburg. Zuvor hatte es zwei jüdischen Frauen gehört, die schließlich von den Nazis ermordet wurden

 11.12.2024

Debatte

Rabbiner für Liberalisierung von Abtreibungsregelungen

Das liberale Judentum blickt anders auf das ungeborene Leben als etwa die katholische Kirche: Im jüdischen Religionsgesetz gelte der Fötus bis zur Geburt nicht als eigenständige Person, erklären liberale Rabbiner

von Leticia Witte  11.12.2024

Gelsenkirchen

Bekommt Bayern-Torhüter Daniel Peretz Konkurrenz?

Münchens Sportvorstand Max Eberl macht eine klare Ansage

 11.12.2024

Meinung

Syrien und die verfrühte Freude des Westens über den Sieg der Islamisten

Ein Gastkommentar von Ingo Way

von Ingo Way  11.12.2024