Nach Angriff in U-Bahn

»Mir geht es gut«

Shahak Shapira meldet sich über Facebook

 06.01.2015 13:23 Uhr

Post auf der öffentlich zugänglichen Seite von Shahak Shapira Foto: Screenshot JA

Shahak Shapira meldet sich über Facebook

 06.01.2015 13:23 Uhr

Mir geht es gut, ich bin nicht ernsthaft verletzt», mit dieser kurzen Notiz hat sich Shahak Shapira auf seiner öffentlich zugänglichen Facebook-Seite bei seinen Freunden im sozialen Netzwerk gemeldet.

Der 26-Jährige, der in der Neujahrsnacht am U-Bahnhof Friedrichstraße in Berlin-Mitte von sieben jungen Männern bespuckt und zusammengeschlagen wurde (www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/21117), hatte eine Platzwunde sowie Prellungen am Kopf davongetragen. Auf Facebook schrieb Shahak, dass die Täter mutmaßlich einen arabischen oder türkischen Hintergrund gehabt hätten und keine Nazis seien.

BVG Anders als von einigen Medien berichtet, seien Sicherheitsmitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Shahak und seinen Freunden nicht zu Hilfe geeilt, sondern sie seien erst später aufgetaucht. Inzwischen hatten sich die Angegriffenen in die nächste U-Bahn flüchten können. Währenddessen konnten die Täter fliehen.

Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin übernahm die Ermittlungen. Shapira lebt seit mehr als zwölf Jahren in Deutschland und arbeitet in Berlin als Kreativdirektor. Er habe bereits vor Jahren beim Fußballspielen antisemitische Sprüche gehört, erzählt der Israeli. Damals habe er sich geärgert, nichts dagegen unternommen zu haben. Dabei gehe es ihm nicht speziell um Antisemitismus: «Ich hätte mich auch eingemischt, wenn jemand ›Fuck Palästina‹ gesungen hätte.»

Auch eine andere kleine Notiz postete Shapira unterdessen auf Facebook. Ein Screenshot einer Nachricht, in der Sabt, wie sich der junge Mann nennt, für den Angriff der sieben Täter auf den Israeli sein Mitgefühl ausdrückt: «Miztaer» wolle Sabt, der nach eigenen Angaben aus Syrien kommt, sagen – es tue ihm leid, dass Shahak so etwas zugestoßen sei und er wolle ihn bald kennenlernen. André Anchuelo/kat

Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Print-Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

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