Tierschützer haben am Donnerstag vor dem Kanzleramt und dem Brandenburger Tor in Berlin gegen das betäubungslose Schächten demonstriert. Veranstalter des Protestes, an dem sich ein paar Aktivisten in Tierkostümen beteiligten, war der Verein »Arbeitskreis humaner Tierschutz«. Dessen Vertreter verteilten Flugblätter und übergaben im Anschluss Schreiben an die Abgeordneten des Bundestages. Darin fordern sie eine Änderung des Tierschutzgesetzes, die Abschaffung der Regelung für Angehörige von Religionsgemeinschaften, die bislang in Ausnahmen Genehmigungen für das Schächten erlaubt.
Gesetz Der Sprecher des Arbeitskreises, Stefan Klippstein, sagte der Jüdischen Allgemeinen, dass sich die Aktion weder gegen Muslime noch gegen Juden in Deutschland richte: »Wir sind für Religionsfreiheit, aber gegen Tierquälerei.« Gleichwohl sei der Arbeitskreis nicht nur gegen das Schächten in der Bundesrepublik, sondern auch gegen den Import koscheren Fleisches aus dem Ausland. Der Arbeitskreis hat nach eigenen Angaben 7.000 Mitglieder, sein Sitz ist in Köln.
Klippstein verweist auf eine von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner geplante Reform des Tierschutzgesetzes. Ein Sprecher des Ministeriums sagte der Jüdischen Allgemeinen auf Nachfrage, dass es derzeit keine Bestrebungen gebe, die gesetzliche Grundlage in diesem Punkt zu ändern. kat