Judenhass

Michel Friedman wirft Deutschland gebrochene Versprechen vor

Michel Friedman Foto: picture alliance/dpa

Der Publizist Michel Friedman hat Deutschland vorgeworfen, Versprechen gegenüber Juden gebrochen zu haben. »Die Enttäuschung ist bei vielen da. Die Bundesrepublik hat der jüdischen Gemeinschaft versprochen: Nie wieder! Versprochen, gebrochen. Sie hat gesagt: Wehret den Anfängen! Wir sind aber mittendrin. Versprochen, gebrochen. Wir sind sogar nicht nur mittendrin, sondern weit darüber hinaus«, sagte Friedman der »Augsburger Allgemeinen«.

Die »Partei des Hasses, des Antidemokratischen, des Antisemitischen und des Rassismus« sei in Parlamente der Bundesrepublik gewählt und teilweise wiedergewählt worden. »Die sind keine Eintagsfliege, sondern ein systemisches Thema«, mahnte der Publizist. »Die AfD liegt in den Umfragen für die Landtagswahlen bei über 30 Prozent.« Man solle nicht hoffen, dass diese Entwicklung verschwinde.

»Die Enttäuschung ist also, dass in Sonntagsreden seit Jahrzehnten Versprechen gemacht werden, aber von Montag bis Samstag nichts von einer Umsetzung zu sehen ist«, sagte der Publizist. Das betreffe die jüdische Gemeinschaft, am Ende aber alle Menschen.

»Seien es schwarze Menschen, solche mit anderer sexueller Orientierung, Sinti oder Roma oder Muslime - es handelt sich immer um Menschen. Das Grundgesetz verspricht: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das bedeutet: Wenn man mit Gewalt auf einen Menschen zugeht, dann geht es um uns alle.« Und: »Hass ist hungrig und der Hunger ist nie gestillt.« kna

Europa

Kniefall in Warschau - Söder gedenkt Polens Kriegsopfern

In Warschau legt Markus Söder einen Opferkranz nieder und kündigt polnische Hinweisschilder für Bayerns Gedenkstätten an. Im Gespräch mit dem Regierungschef geht es um einen aktuellen Krieg

 11.12.2024

Meinung

Syrien: Warum machen wir immer wieder den gleichen Fehler?

Der Westen sollte keinem Mann vertrauen, der bislang als Terrorist gesucht wurde

von Jacques Abramowicz  11.12.2024

Meinung

Es sollte uns beschämen, dass Juden in Deutschland sich nicht mehr sicher fühlen können

Ein Gastbeitrag von Adrian Grasse

von Adrian Grasse  11.12.2024

RIAS

Experten kritisieren Normalisierung antisemitischer Narrative

Sie sind überall verfügbar, im Internet und analog: Legenden, die gegen Juden und die Demokratie gerichtet sind. Das zeigt eine neue Studie - und nimmt speziell auch den Rechtsextremismus in den Blick

 11.12.2024

Bern

Schweiz verbietet Hamas

Ein neues Gesetz verbietet die Hamas, Tarn- und Nachfolgegruppierungen sowie Organisationen und Gruppierungen, die im Auftrag der Terrorgruppe handeln. Jüdische Organisationen begrüßen den Schritt

 11.12.2024

Restitution

Familie verliert ihr in der Nazizeit gekauftes Grundstück

85 Jahre lebt eine Familie in einem Haus in Brandenburg. Zuvor hatte es zwei jüdischen Frauen gehört, die schließlich von den Nazis ermordet wurden

 11.12.2024

Debatte

Rabbiner für Liberalisierung von Abtreibungsregelungen

Das liberale Judentum blickt anders auf das ungeborene Leben als etwa die katholische Kirche: Im jüdischen Religionsgesetz gelte der Fötus bis zur Geburt nicht als eigenständige Person, erklären liberale Rabbiner

von Leticia Witte  11.12.2024

Gelsenkirchen

Bekommt Bayern-Torhüter Daniel Peretz Konkurrenz?

Münchens Sportvorstand Max Eberl macht eine klare Ansage

 11.12.2024

Meinung

Syrien und die verfrühte Freude des Westens über den Sieg der Islamisten

Ein Gastkommentar von Ingo Way

von Ingo Way  11.12.2024