Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu Zivilcourage im Kampf gegen rechtsextremes Gedankengut aufgerufen. Jeder Bürger müsse sich dafür einsetzen, »dass falsche Parolen keinen Raum haben«, erklärte Merkel am Samstag in ihrer wöchentlichen Videobotschaft.
Jungen Menschen, die einer nationalsozialistischen Weltanschauung nahestehen, müsse der Ausstieg aus dieser Gedankenwelt ermöglicht werden. Auch in anderen europäischen Ländern dürfe rechtes Gedankengut keinen Platz haben.
Nationalsozialismus Die Bundeskanzlerin rief die Deutschen dazu auf, sich ihrer Vergangenheit zu stellen: »Der Nationalsozialismus ist das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte.« Zwar lebten die Deutschen heute in einer Demokratie. »Aber wir wissen auch, dass diese Demokratie immer wieder gefährdet ist; dass es Antisemitismus gibt, dass es Rassismus gibt, dass es auch rechte politische Gruppen gibt«, so Merkel weiter. Daher sei die Auseinandersetzung mit der Geschichte wichtig.
Für sie sei es »sehr beschämend, dass es in Deutschland keine jüdischen Einrichtungen gibt – keine Kindergärten, keine Schulen, keine anderen Einrichtungen –, vor denen nicht Polizeibewachung stehen muss, weil wir sonst immer Sorge haben müssen, dass sie geschändet werden«, fügte die CDU-Politikerin hinzu. »Wir sollten uns sehr intensiv mit der Geschichte auseinandersetzen und verhindern, dass es wieder zu so etwas kommt«, betonte Merkel vor einem Besuch der KZ-Gedenkstätte im bayerischen Dachau am 20. August. epd