Fußball-EM

Menschenrechtler: Zeigen des Wolfsgrußes mit Stadionverbot belegen

»Viele Kurden, Armenier, Aramäer, Griechen, Christen, Aleviten, Yeziden und Juden verbinden mit dem Wolfsgruß eine lange Geschichte von Mord, Vertreibung und Unterdrückung« Foto: picture alliance/dpa

Anlässlich des Achtelfinales der Fußball-EM zwischen der Türkei und Österreich am Dienstag (2. Juli) fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker den europäischen Fußballverband Uefa auf, das Zeigen des sogenannten Wolfsgrußes mit einem Stadionverbot zu belegen. »Die Uefa sollte sich klar gegen das Zeigen rechtsextremer Symbole positionieren«, sagte Kamal Sido, Nahostreferent der Menschenrechtsrganisation, am Montag in Göttingen.

Nach Angaben der Menschenrechtler hat ein Teil der Türkei-Fans bei vergangenen EM-Spielen ihrer Nationalmannschaft die Geste der »Grauen Wölfe« gezeigt, der türkischen Rechtsextremisten. »Dies geschah wiederholt und wurde live im Fernsehen übertragen«, kritisierte Sido.

Es sei verständlich, dass die Fans die Erfolge ihrer Mannschaft feierten. Das Zeigen des Wolfsgrußes aber habe mit friedlichem und berechtigtem Feiern nichts zu tun und schade der Mehrheit der friedlichen Fans.

Der Wolfsgruß ist ein Erkennungszeichen der »Grauen Wölfe«. Ihre Anhänger leugnen nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker den Völkermord an den Armeniern und anderen Christen im Osmanischen Reich im Jahr 1915. »Viele Kurden, Armenier, Aramäer, Griechen, Christen, Aleviten, Yeziden und Juden verbinden mit dem Wolfsgruß eine lange Geschichte von Mord, Vertreibung und Unterdrückung«, unterstrich Sido.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation, die sich für den Schutz von Minderheiten weltweit einsetzt. Sie hat einen beratenden Status bei den Vereinten Nationen und mitwirkenden Status beim Europarat in Straßburg. epd

Erfurt

CDU, BSW und SPD legen in Thüringen Koalitionsvertrag vor

Wegen der Außenpolitik des BSW ist das Bündnis umstritten

 22.11.2024

Antisemitismus

Polizei sucht nach Tatverdächtigem vom Holocaust-Mahnmal

Der Mann soll einen volksverhetzenden Text in das dortige Gästebuch geschrieben haben

 22.11.2024

Debatte

Theologen werfen Papst einseitige Sicht auf Nahost-Konflikt vor

Ein Schreiben von Papst Franziskus zum Nahost-Krieg enthalte einen »blinden Fleck im Denken«

 22.11.2024

Hessen

Boris Rhein verurteilt Haftbefehl gegen Netanjahu

Der israelische Premier verteidige »sein Land gegen Terroristen«, so Rhein

 22.11.2024

CDU/CSU

Unionspolitiker: Verhaftung von Netanjahu auf deutschem Boden »unvorstellbar«

Die größte Oppositionsfraktion kritisiert die fehlende Haltung der Bundesregierung

 22.11.2024

Den Haag

Der Bankrott des Internationalen Strafgerichtshofs

Dem ICC und Chefankläger Karim Khan sind im politischen und juristischen Kampf gegen Israel jedes Mittel recht - selbst wenn es unrecht ist. Ein Kommentar

von Daniel Neumann  22.11.2024

Internationaler Strafgerichtshof

»Halten uns an Recht und Gesetz«: Jetzt äußert sich die Bundesregierung

Außenministerin Annalena Baerbock will aber noch genauer prüfen, was der Entscheid des IStGH bedeutet

 22.11.2024

Budapest

Orbán: »Werde Netanjahu nach Ungarn einladen«

Regierungschef Viktor Orbán will seinen israelischen Amtskollegen trotz des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofes weiter empfangen

 22.11.2024

Atomprogramm

Iran kündigt Ausbau der Urananreicherung an

Der Atomstreit mit dem Iran geht in eine neue Runde

 22.11.2024