Debatte

»Meine Teilnahme war ein Fehler«

Die neue Moderatorin der WDR-Wissenschaftssendung »Quarks«, Nemi El-Hassan, hat sich von ihrer Teilnahme an der antisemitischen Al-Quds-Demo nachträglich distanziert. Ihre Management-Agentur teilte am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur ein Statement El-Hassans mit: »An den Al-Quds-Demos vor sieben Jahren in Berlin teilzunehmen, war ein Fehler.«

Die »Bild«-Zeitung hatte zuvor im Kontext der neuen Aufgabe El-Hassans für den öffentlich-rechtlichen Sender unter anderem von ihrer Demo-Teilnahme in Berlin berichtet.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bei den alljährlichen ebenso israelfeindlichen wie antisemitischen Al-Quds-Demonstrationen in Berlin waren in der Vergangenheit immer wieder massenhaft antisemitische Parolen gerufen und Symbole der libanesischen Terrororganisation Hisbollah gezeigt worden. Gegen die Hisbollah hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ein Betätigungsverbot erlassen.

Am Al-Quds-Tag, der am Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan liegt, ruft der Iran jedes Jahr zur Eroberung Jerusalems, zum »Sieg über die Zionisten« und zur Auslöschung des jüdischen Staates auf. Al-Quds ist der arabische Name für Jerusalem.

https://www.youtube.com/watch?v=knaNFJL-k8U

In dem Statement der 28-Jährigen hieß es weiter zu ihrer damaligen Teilnahme: »Keinesfalls habe ich während der Demo antisemitische Parolen von mir gegeben, noch Menschen jüdischen Glaubens körperlich angegriffen.« Während Ausschreitungen sei sie nicht zugegen gewesen. Ihr sei es wichtig, sich gegen Hass und Gewalt zu positionieren. Ihr Anliegen sei gewesen, Solidarität mit Palästinenserinnen und Palästinensern auszudrücken.

»Die Mittel waren die falschen, das sage ich heute mit Nachdruck. Ich distanziere mich daher klar und ausdrücklich von den Al-Quds Demos, sowie weiteren Demonstrationen in einem ähnlichen Kontext. Ich verurteile jegliche antisemitischen Äußerungen und Aktionen, sämtliche Arten von Gewalt und insbesondere die Gewalt, die auf diesen Demos stattgefunden hat«, hieß es weiter in dem Statement.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Vor mehreren Tagen hatte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) El-Hassan als neue Moderatorin für die Wissenschaftssendung »Quarks« angekündigt. Ihre erste Sendung ist für November geplant. El-Hassan ist Journalistin, Medienmacherin und Ärztin. Ihr Medizinstudium absolvierte sie an der Berliner Charité.

Sie gehört auch zum Gründungsteam des Youtube-Kanals »Datteltäter«, der sich zur Aufgabe gemacht habe, in satirischen Videos mit Vorurteilen gegenüber Musliminnen und Muslimen aufzuräumen. Die Clips sind Teil des Angebotes Funk von ARD und ZDF für jüngere Leute.

Der WDR teilte auf dpa-Anfrage mit: »Nemi El-Hassan ist uns als engagierte Journalistin bei Funk und ZDF aufgefallen. Aufgrund ihrer Tätigkeit als Medizinjournalistin haben wir ihr die Moderation von Quarks angeboten.« Sie habe den WDR jetzt über ihre Teilnahme an der Al-Quds-Demonstration im Jahr 2014 informiert.

Vom Sender hieß es weiter: »Wir sind mit Nemi El-Hassan weiter im Austausch. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns zu weiteren Fragen erst äußern können, wenn diese Gespräche abgeschlossen sind.« dpa/ja

Kriminalität

»Schwachkopf«-Post zu Habeck: Jetzt melden sich die Ermittler zu Wort

Ein Mann soll Wirtschaftsminister Habeck im Netz beleidigt haben. Dass dann die Polizei zu Besuch kam, sorgte nicht nur im Umfeld des Vizekanzlers für Verwunderung. Die Ermittler liefern Erklärungen

von Frederick Mersi  21.11.2024

Wien

Österreichs Außenminister kritisiert Haftbefehle gegen Israelis

Die Entscheidung schadet der Glaubwürdigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs, unterstreicht der ÖVP-Politiker

 21.11.2024

Paris

Frankreich zu Netanjahu-Haftbefehl: »Wir respektieren die internationale Justiz«

Das französische Außenministerium hat zum umstrittenen Entscheid des Internationalen Strafgerichtshofs Stellung bezogen

 21.11.2024

Social Media

Auschwitz-Komitee zieht sich von Plattform X zurück

Überlebende des Holocaust empfinden den antisemitischen Hass auf X als zunehmend bedrohlich

 21.11.2024

Meinung

Der Internationale Strafgerichtshof und die Kampagne gegen Israel

Bei den Haftbefehlen gegen Netanjahu und Gallant geht es um Politik und nicht um Recht

von Volker Beck  21.11.2024

Berlin

Schuster Calls Arrest Warrant Against Netanyahu »Absurdity«

The President of the Central Council of Jews calls on the German government to oppose this decision

 21.11.2024

Internationaler Strafgerichtshof

Zentralrat der Juden nennt Haftbefehl gegen Netanjahu »Absurdität«

Josef Schuster fordert die Bundesregierung dazu auf, sich gegen diese Entscheidung zu stellen

 21.11.2024

Jerusalem

Israels Präsident verurteilt Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant

Zahlreiche Regierungs- und Oppositionspolitiker schließen sich der Kritik an

 21.11.2024 Aktualisiert

Hintergrund

Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant erlassen

Der Internationale Strafgerichtshof hat am Donnerstag einem Antrag des Chefanklägers Karim Khan stattgegeben

von Michael Thaidigsmann  21.11.2024