In Aschaffenburg sind mehrere sogenannte Stolpersteine mit einer unbekannten, offenbar ätzenden Flüssigkeit übergossen worden. Die genaue Anzahl der Steine und ob ein Sachschaden entstanden ist, war am Montag noch unklar. Nun ermittle die Kriminalpolizei Aschaffenburg, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken am Montag mit.
Am Freitagmittag wurden die Attacken auf die Stolpersteine gemeldet. Polizei und Feuerwehr stellten daraufhin fest, dass mehrere Steine übergossen wurden und dadurch die Oberfläche angegriffen wurde. Wie es weiter hieß, müssen die Attacken vergangene Woche stattgefunden haben. Genauer könne der Tatzeitraum nicht eingegrenzt werden. Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.
Das Stolpersteine-Projekt startete im Jahr 1992 und ist mit mehr als 75.000 Steinen in mehr als 25 Ländern das größte dezentrale Mahnmal weltweit. Stolpersteine sind in das Gehwegpflaster eingelegte rund zehn mal zehn Zentimeter große Gedenksteine aus Messing. Sie erinnern vor früheren Wohnorten an Menschen, die in der NS-Zeit verfolgt, erniedrigt oder ermordet wurden. Das Projekt wurde vom Kölner Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen. epd