Schule

Judenhass: Mehr Weiterbildung von Lehrkräften gefordert

In der Chemiestunde: Eine Lehrerin erklärt, wie die Schüler den Bunsenbrenner benutzen. Plötzlich fällt eine Bemerkung über Juden und Gas. Die Klasse lacht, wie soll die Lehrerin reagieren?

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Mit diesem Denkanstoß hat Zentralratspräsident Josef Schuster am Mittwochvormittag die Fachtagung »Umgang mit Antisemitismus in der Schule – Herausforderung und Umsetzung« eröffnet. Die Konferenz, die vom Zentralrat der Juden, der Kultusministerkonferenz und der Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten initiiert wurde, will die Aus- und Fortbildung von Lehrern in den Mittelpunkt rücken und Schulen dazu bringen, verstärkt gegen Antisemitismus vorzugehen. Josef Schuster betonte: »Lehrer müssen fähig sein, judenfeindliches Verhalten zu erkennen und angemessen zu reagieren.«

nahostkonflikt Die Lehrpläne für politische und historische Themen müssten auch die Geschichte Israels und den Nahostkonflikt angemessen berücksichtigen, forderte Schuster weiter. Zur Begründung erklärte er, dass israelbezogener Antisemitismus »weit über Migrantenkreise hinaus« verbreitet sei und auch bei Linken und in Kirchen vorkomme.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) sagte, judenfeindliche Einstellungen gebe es bei rund einem Viertel der Bevölkerung in Deutschland. Dagegen einzutreten, sei auch ein »wirksamer Beitrag« zum Schutz der Demokratie. Hubig plädierte dafür, das Thema Judentum im Schulunterricht »nicht auf Ausgrenzung und Völkermord zu reduzieren, sondern die ganze Vielfalt jüdischen Lebens vorzustellen«.

Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, würdigte die vor einem Jahr von Bund, Ländern und Zentralrat veröffentlichten Empfehlungen zum Umgang mit Judenfeindlichkeit in Schulen als »echten Meilenstein«. Sie hätten »die Voraussetzungen für eine wirksame Bekämpfung des Problems geschaffen«. Klein rief dazu auf, diese Empfehlungen in den Koalitionsvereinbarungen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein »verbindlich umzusetzen«.

Lehrerzimmer Der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Ludwig Spaenle, warb dafür, Lehrkräften einen »möglichst niedrigschwelligen Zugang« zu Bildungsangeboten über Antisemitismus zu ermöglichen. Sie bräuchten konkrete Hilfen für den Umgang mit solchen Fällen »im Klassenzimmer, im Lehrerzimmer und in Familien«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Soziologin und Diskriminierungsexpertin Julia Bernstein berichtete, Lehrkräfte seien vor allem bei israelbezogenem Antisemitismus überfordert. Er schließe oft auch religiöse und rassistische Formen von Judenfeindlichkeit ein. kna/kat

Lesen Sie mehr über die Fachtagung in der kommenden Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Meinung

Hitler ein Linker? Der »Vogelschiss«-Moment der Alice Weidel

Mir ihren Aussagen zu Adolf Hitler im Gespräch mit Elon Musk hat die AfD-Chefin erneut ihre Inkompetenz bewiesen

von Michael Thaidigsmann  10.01.2025

Talk

Alice Weidel und ihr Running Mate

Die AfD-Chefin hat sich mit ihrem neuesten prominenten Unterstützer ausgetauscht. Es ging um (fast) alles ...

von Michael Thaidigsmann  09.01.2025

Justiz

Polen: Netanjahu würde bei Auschwitz-Gedenken nicht verhaftet werden

Israels Regierungschef wird per Haftbefehl gesucht. Polen will ihn trotzdem nicht festnehmen, sollte er am Gedenken an die Befreiung von Auschwitz teilnehme

von Doris Heimann  09.01.2025

Extremismus

Weidel im Talk mit Musk: »Hitler war ein Kommunist« 

Im Interview mit Elon Musk kommt AfD-Chefin Alice Weidel gleich mehrfach auf den Nationalsozialisten zu sprechen

 09.01.2025

Verstorben

SPD-Politiker und Israel-Botschafter Rudolf Dreßler gestorben

Die SPD nimmt Abschied von Rudolf Dreßler. Der Wuppertaler war Abgeordneter, Fraktionsvize und Botschafter in Israel. Auch für die eigene Partei fand er bei Bedarf klare Wort

 09.01.2025

Berlin

Journalistin in Kreuzberg antisemitisch beschimpft und attackiert

Das Opfer berichtet regelmäßig für das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA)

 09.01.2025

Austin (Texas)

Wie Elon Musk in Europa Politik macht

Der Milliardär verbringt viel Zeit damit, die politische Stimmung in Europa zu beeinflussen. Vor allem Großbritannien hat er im Visier und Deutschland vor der Bundestagswahl. Aber warum?

von Andrej Sokolow, Jan Mies  09.01.2025

AfD

Wehe den Juden

Die rechtsextreme Partei geriert sich als Garant jüdischen Lebens in Deutschland. In Wahrheit gefährdet sie es

von Joshua Schultheis  09.01.2025

Meinung

Al-Dschasira abschalten

Der von Katar finanzierte Sender verbreitet auch in Deutschland Hamas-Propaganda. Mit Pressefreiheit hat das nichts zu tun

von Sabina Wolf  09.01.2025