In den brandenburgischen KZ-Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück hat es im vergangenen Jahr 60 antisemitische, israelfeindliche und rechtsextreme Vorfälle gegeben.
52 davon beträfen das frühere NS-Konzentrationslager Sachsenhausen, sagte ein Sprecher der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in Oranienburg dem Evangelischen Pressedienst (epd). Darunter seien 29 sogenannte Feedback-Postkarten mit entsprechenden Inhalten gewesen.
Weitere Fälle seien unter anderem Sachbeschädigungen, Hakenkreuzschmierereien, rechte Sprüche bei Führungen, Schmäh- und Hassmails. 2023 seien 31 Vorfälle erfasst worden.
In der Gedenkstätte Ravensbrück seien 2024 vier und im Umfeld vier weitere Vorfälle registriert worden, darunter Störungen bei Führungen, Angriffe auf Gäste, Aufkleber mit rechtsextremen Parolen und Beschädigungen von Infostelen. An einem Denkmal sei ein Palästinensertuch angebracht worden. Insgesamt seien in Sachsenhausen im vergangenen Jahr rund 493.000 Besucher gezählt worden, rund 20.000 mehr als im Vorjahr. In Ravensbrück habe die Zahl mit rund 73.000 Gästen in etwa auf dem Niveau von 2023 gelegen.
Der 80. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge soll vom 2. bis 5. Mai mit mehreren Veranstaltungen begangen werden. Dazu würden etwa 30 Überlebende aus aller Welt erwartet, hieß es. Die zentralen Gedenkveranstaltungen sollen am 4. Mai stattfinden. In Ravensbrück soll unter anderem ein Gedenkzeichen für die politischen Häftlinge enthüllt werden. Auch eine 24-stündige Verlesung der Namen der rund 28.000 Opfer des Konzentrationslagers ist geplant. epd